Die ersten Schienen liegen schon zum Einbau bereit - die Tram-Bausaison 2012 ist jetzt voll im Gange. Die ersten Gleise werden dieses Jahr am Westkorridor in der Höttinger Au eingebaut, und zwar auf der Nordseite im Abschnitt Universitätsbrücke bis Höttinger Auffahrt. Dort beginnt der Gleisbau am kommenden Montag. Anfang Dezember wird die Westverlängerung der Linie 3 bis zur Haltestelle "Höttinger Au" in Betrieb genommen. Ab dann verkehrt die Linie 3 auch in beiden Richtungen via Anichstraße - Maria-Theresien-Straße - Hauptbahnhof.

In Vorbereitung ist der Gleisbau in Amras. Auch dort sind die Arbeiten entlang der Philippine-Welser-Straße bereits im Gange. Gleise werden allerdings erst im Sommer eingebaut.

Auch am Leipziger Platz wurde zwischenzeitlich mit Infrastrukturarbeiten begonnen. In diesem ersten Bauabschnitt des Ostkorridors ist der Gleisbau ab Frühjahr 2013 vorgesehen, bis dahin muss unter anderem das Tragwerk der Friedensbrücke neu errichtet werden.

Mit dem Beginn der Bausaison startet auch wieder die wöchentliche Berichterstattung über den Fortgang des Tram-Ausbaus hier auf strassenbahn.tk. Aktuelle Fotos aller genannten Baustellen sind in den Baustellen-Fotogalerien zu finden.

Nach den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen wurde am 16. Mai die neue Mitte-Links-Stadtregierung angelobt. Im Koalitionsabkommen zwischen den drei Parteien "Für Innsbruck" (Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, 2. Vizebürgermeister Christoph Kaufmann, 2 Stadtsenatssitze), den Grünen (1. Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider, 2 Stadtsenatssitze) und der SPÖ (1 Stadtsenatssitz) steht der weitere Ausbau der Tram bei den Verkehrsprojekten an erster Stelle. Garant dafür ist auch die Ressortverteilung: die Verantwortung für die Ressorts Verkehrsplanung, Umwelt, Stadtplanung und Grünraum liegt bei den Grünen, die den Tram-Ausbau bereits seit mehr als einem Jahrzehnt aus der Opposition heraus vorangetrieben haben.

Auch die Einführung des längst fälligen Projektcontrollings, das u.a. für die Einhaltung eines straffen Umsetzungszeitplans für das Gesamtprojekt sorgen soll - strassenbahn.tk berichtete zuletzt im April, ist darin enthalten.

Nach wie vor warten die noch fahrfähigen ehemaligen IVB-Trams im stillgelegten Lodzer Depot Helenowek darauf, eventuell doch noch von der MPK übernommen zu werden - strassenbahn.tk berichtete zuletzt im Vormonat.

Falls die teilweise noch recht gut erhaltenen, aber inzwischen auch am Gebrauchtmarkt als veraltet geltenden Fahrzeuge nicht mehr den Besitzer wechseln und auch nicht verschrottet werden, ist es gut möglich, dass sie bis zum Zerfall oder zumindest bis zu einer Neunutzung des Geländes dort stehen bleiben.

Am 1. Mai wurde die 1965 errichtete Schleife und die erst vor wenigen Jahren neu gestaltete Endstation in Amras im Rahmen einer Foto-Sonderfahrt der Tiroler MuseumsBahnen und der IVB "verabschiedet" - strassenbahn.tk hatte die Veranstaltung bereits im Vormonat angekündigt.

Nach pünktlicher Abfahrt der beiden mit insgesamt etwa 50 Personen besetzten Sonderzüge, bestehend aus Tw 28 mit Bw 147 sowie dem nachfahrenden Tw 61, gab es den ersten Fotohalt am Leipziger Platz. Ein weiterer folgte an der Haltestelle Rudolf-Greinz-Straße. Nach der Ankunft in Amras befuhren beide Züge langsam die Schleife. Danach ging es zum Hauptbahnhof. Der Beiwagenzug fuhr dann voraus nach Amras, Tw 61 wartete knapp 15 Minuten auf Gleis 3 und folgte ihm dann nach. Nach einem weiteren Fotohalt von Tw 61 am "Scharfen Eck" in Pradl wurde für die Fotografen eine Begegnung beider Züge, wie sie auch früher vorgekommen sein mag, an der Haltestelle Pradler Friedhof inszeniert.
Danach gab es noch einmal die Möglichkeit, Tw 61 in der Schleife zu fotografieren. Anschließend ging es ohne Halt bis zum Landesmuseum, wo der letzte Fotohalt mit Tw 61 stattfand. Am Bergisel wurden schließlich beide Züge im Endbahnhof der Linie 6 aufgestellt, bevor sie dann einrückten und die Veranstaltung zu Ende war.

Es war dies nicht nur die Abschiedsfahrt für die Endschleife in Amras, sondern wohl auch die letzte Fahrt eines Einrichtungstriebwagens auf der Linie 3, da diese dort in Zukunft nicht mehr wenden können.
Dank der Beschilderung als Linie 3 bzw. 3/1 fanden sich in Tw 61 auch einige "echte" Fahrgäste ein, die häufig erfreut darüber waren, wieder einmal in einer "klassischen" Straßenbahn mitfahren zu können - einige realisierten zunächst aber auch gar nicht, dass dieser Wagentyp schon lange nicht mehr im Linienbetrieb ist.

strassenbahn.tk dankt auch im Namen der Mitglieder des Inntram-Forums und der Facebook-Fanseite den TMB und den IVB für die gelungene und sehr abwechslungsreich gestaltete Sonderfahrt.

Zum allerletzten Mal wird die Schleife übrigens morgen Donnerstag von jenem Kurs der Linie 3 benutzt, der um 8:05 Uhr von Amras abfährt. Danach wird auf Schienenersatzverkehr umgestellt und mit dem Bau der provisorischen Endstelle begonnen.


Weitere Fotos der Veranstaltung werden zu einem späteren Zeitpunkt in den Foto-Galerien veröffentlicht.

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In den Morgenstunden des 3. Mai war es dann so weit: ab 8 Uhr wurde mit der Umstellung der Linie 3 auf Schienenersatzverkehr begonnen.

Mit einer kleinen, improvisierten "Tram-Parade" aus den Tw 306, 311 und 323 (Bild rechts) endete der 47jährige Betrieb südlich der Philippine-Welser-Straße. Sie fuhren in dieser Reihenfolge aus der Endstation aus.
Tw 323, der eine Stunde zuvor auch das letzte reguläre Planfahrzeug gewesen war, verließ als letzter Wagen um 9:04 Uhr den stillzulegenden Streckenabschnitt.
Unmittelbar danach wurde mit dem Abbau der Fahrleitungen begonnen.

Eine Fotogalerie mit 14 Bildern der letzten 15 Betriebsminuten gibt es in der Galerie Stilllegung der Schleife Amras in Reihe 300/350: Flexity Outlook "C".

Tw 325 war bei einer Kollision mit einem Linienbus in Mutters am 12. März schwer beschädigt worden - strassenbahn.tk berichtete.

Nach Reparaturarbeiten, für die u.a. der Austausch des kompletten B-Kopfmoduls inklusive der aufwändigen Verkabelung notwendig gewesen sein soll, soll der Wagen nun am Mittwoch, dem 2. Mai wieder in Betrieb genommen werden.