In Arad ist ein Großteil der seit 2008 aus Innsbruck dorthin abgegebenen DÜWAG- und Lohner-Triebwagen noch aktiv im Liniendienst. Fotografiert bzw. gefilmt konnten bei einem Lokalaugenschein die Tw 51 und 76 werden - zehn Fotos finden sich in der unten verlinkten Fotogalerie, ein Video von Tw 51 ist rechts auf dieser Seite verfügbar.
Gemäß der Auskunft eines lokalen Arader Tram-Enthusiasten befinden sich die Tw 33, 41, 42, 51, 71, 74, 76 und 77 noch im Liniendienst. Die geplante Modernisierung einiger DÜWAGs hat noch nicht begonnen – strassenbahn.tkberichtete zuletzt im April.
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Tw 77 wurde mit Stand 29. Oktober seit einigen Wochen nicht mehr gesichtet und ist möglicherweise in Reparatur. Die Tw 31 und 36 waren bekanntlich kurz in Arad in Betrieb gewesen und dann defekt geworden; sie warten seit mittlerweile drei Jahren im Depot UTA auf Reparatur und eventuelle Modernisierung. Tw 35 wurde nie in Betrieb genommen und erwartet im Depot Micalaca sein weiteres Schicksal.
Noch in diesem Jahr sollen in Arad drei Neuwagen des Typs "Imperio Autentic" in Betrieb gehen (die nur 18 Meter lange Version des dort seit 2015 in zehn Exemplaren rollenden Niederflurtriebwagens "Imperio" des Arader Herstellers Astra Vagoane). In den kommenden Jahren sollen, auch mit Hilfe von EU-Geldern, insgesamt rund 20 Neuwagen in Betrieb genommen werden. Deshalb sei, so unsere Arader Quelle, eher damit zu rechnen, dass die Typenvielfalt in Arad sinke und auch die einst geplante Modernisierung der DÜWAGs nicht mehr stattfinden wird.
Wer also Arad noch als das Mekka für klassische Hochflur-Trams aus Ost- und Westeuropa mit Ex-IVB-Trams erleben will, als das die Stadt in der Tramspotter-Szene bekannt wurde, sollte sich vielleicht besser in den kommenden zwei, drei Jahren dorthin begeben.
Bürgermeister Georg Willi hatte die IVB bereits im Frühjahr mit der Umsetzung der Verlängerung der Linie 6 in die Innenstadt durch Unlaufkopplung mit der Linie 1 beauftragt - strassenbahn.tkberichtete zuletzt im Mai.
Zwischenzeitlich ist jedoch ein geplantes Großprojekt in Verbindung mit der Linie 6 in den Vordergrund getreten: die Stadtregionalbahn nach Aldrans, die die Linie 6 bis Schönruh mitbenützen soll (strassenbahn.tkberichtete im Juli). Diese neue Verbindung wird vom Land favorisiert, auch eine Mitfinanzierung seitens des Bundes ist in Aussicht gestellt. Aktuell wird untersucht, wie diese Linie in die Innenstadt geführt werden soll – auch in Verbindung mit den Planungen zur bis 2024 zu eröffnenden "Tivolitram" (strassenbahn.tkberichtete im Mai).
Um Fehlinvestitionen zu vermeiden – es geht um immerhin rund eine halbe Million Euro – wird mit den Baumaßnahmen zur Verlängerung der Linie 6 in die Innenstadt noch zugewartet. Auch die Frage des Fahrradtransportes ist noch nicht gelöst – das Beiwagenprojekt musste wegen zu hoher Kosten aufgegeben werden; das Mitführen von Beiwagen über die Strecke der Linie 1 hätte u.a. die Anpassung zahlreicher Bahnsteige erfordert.
Ausschlaggebend für das weitere Vorgehen werden jedenfalls die Erkenntnisse der vom Land in Auftrag gegebenen Schienenverkehrsstudie für den Zentralraum sein.