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News-Roundup August
Themen: Seltene Ausfahrt, Gunter Mackinger utersucht Linie 6, Sperre der Stubaitalbahn
08/12/2017
08/30/2017

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> Seltene Ausfahrt: TMB lassen Lok 4 der Rittner Bahn rollen ()


Die Zahnradlok noch unrestauriert am 24. Oktober 2004,
dem Tag vor ihrer Übersiedlung vom Zeughaus-Museum in die TMB-Remise

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Eine seltene Gelegenheit bietet sich am kommenden Samstag: das einzige "Fremdfahrzeug" des TMB-Museums, die Zahnradlok 4 der Rittner Bahn, kann an diesem Tag in Betrieb erlebt werden.

Die zweimotorige Lok 4 wurde 1909 gebaut und ist mit knapp 300 PS für die damalige Zeit enorm stark motorisiert, etwa doppelt so stark wie normale Straßenbahntriebwagen dieser Generation. Sie wurde konstruiert, um mit Fahrgästen besetzte Straßenbahntriebwagen über die bis zu 255 Promille steile Zahnradstrecke nach Oberbozen zu schieben und setzt den Vortrieb ihrer Motoren gleichzeitig auf Zahnstangen der Systeme Strub oder von Roll wie auch auf den beiden meterspurigen Radachsen um.

2004 vom Museumsbahnverein aus der Technik-Sammlung des Museums im Zeughaus übernommen, wurde das historische Triebfahrzeug aus Bozen bis 2007 im Erscheinungsbild von 1966 restauriert.

Mit ihren Lyrabügeln und den für 750 V ausgelegten Motoren kann die Lok zwar das Tramnetz nicht problemlos befahren, ihre Fahrt wird aber auch am Museumsgelände spektakulär anzusehen sein.
> Die Zahnradloks der Rittner Bahn auf der Website des Straßenbahnmuseums
> Veranstaltungshinweis im Forum
> Gunter Mackinger erstellt Machbarkeitsstudie zum Ausbau der Linie 6 (), upgedatet
Die (aller Wahrscheinlichkeit nach vorübergehende) Betriebseinschränkung der Linie 6 kommt, gleichzeitig werden aber auch Ausbauoptionen diskutiert - eine Zusammenfassung der seit Juni laufenden öffentlichen und politischen Diskussion findet sich hier.

Parallel zur Tätigkeit der gemeinderätlichen Arbeitsgruppe ist die SPÖ vorgeprescht und hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Wie berichtet, soll nach dem Willen der SozialdemokratInnen die Linie 6 an beiden Enden verlängert und langfristig unter Umständen auch an die Orte im südöstlichen Mittelgebirge angebunden werden.

Dafür wurde ein weit über Österreich hinaus bekannter Bahnexperte engagiert: fachlich erarbeitet wird die Untersuchung von Gunter Mackinger. Der ehemalige Betriebsleiter der Salzburger Lokalbahn, Direktor der Salzburg AG, Geschäftsführer der Salzkammergutbahn und der Berchtesgadener Landbahn ist gerichtlich beeideter Sachverständiger für das Eisenbahnwesen und auch Autor zahlreicher Eisenbahnfachbücher. Der unter seiner Federführung durchgeführte Wiederaufbau und die Modernisierung der heute sehr erfolgreichen Pinzgauer Lokalbahn hat internationale Vorbildwirkung.

Frühestens gegen Ende des Jahres soll das Konzept der Öffentlichkeit präsentiert und über seine Umsetzbarkeit in der gemeinderätlichen Arbeitsgruppe diskutiert werden.

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Wie die Tiroler Tageszeitung in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, sind Verlängerungen der Linie 6 zur neuen Seilbahn-Talstation in Igls und eine Anbindung von Orten im südöstlichen Mittelgebirge mittels Neubaustrecke für IVB-Geschäftsführer Martin Baltes nicht denkbar. SPÖ-Chef Helmut Buchacher und Bürgermeisterinnenkandidatin Irene Heisz konterten darauf in einer Aussendung mit der Feststellung, dass "nicht die IVB-Geschäftsführung über die Zukunft der Igler zu entscheiden" habe, sondern die politische Führung der Stadt.

Kritisiert wird von der SPÖ, die auch die nun bereits mit 11. September gültig werdende Betriebseinschränkung verhindern wollte, auch, dass die gemeinderätliche Arbeitsgruppe von IVB-Geschäftsführer Baltes geleitet werden soll anstatt von "einem unabhängigen Eisenbahnexperten".

> Sperre der Stubaitalbahn (), upgedatet
Nachdem die Linie STB zuletzt am 31. März wegen eines ins Gleis gefallenen Baumes unterbrochen gewesen war, strassenbahn.tk berichtete, führte am heutigen Tag ein Erdrutsch bei Telfes zur Unterbrechung der Bahnstrecke zwischen Telfeser Wiesen und Telfes.

Auch wenn die Strecke selbst von dem Erdrutsch nicht betroffen ist, wird aufgrund des wassergesättigten Untergrundes in dem gebirgigen Bereich ein Abrutschen der Bahntrasse befürchtet. Zumindest bis zum Abschluss geologischer Untersuchungen bleibt die Bahnstrecke in diesem Bereich daher behördlich gesperrt.

Wie in solchen Fällen üblich, wird die Linie zweigeteilt: Fahrgäste nach Fulpmes müssen bei der Hst Stubaitalbahnhof in einen Schienenersatzbus umsteigen. Die Bahnen verkehren bis Telfeser Wiesen und wenden dort. Die Haltestelle Luimes kann nicht bedient werden.
Zusätzlich pendelt eine weitere Tram zwischen den Bahnhöfen Telfes und Fulpmes.

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Das letzte Foto des Autors von der alten Mühlbachgrabenbrücke, aufgenommen am 26. Oktober 2016

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Schneller als erwartet kam mit dem heutigen Tag auch der letzte Betriebstag für die alte Strecke der Stubaitalbahn zwischen Nockhofweg und Mühlbachgraben. Ursprünglich war als letzter Betriebstag der 3. September vorgesehen gewesen - strassenbahn.tk berichtete zuletzt im Mai über den Fortgang der Bauarbeiten.

Ab sofort wird die ganze Linie bis 17. November im Schienenersatzverkehr betrieben. Die Wiederaufnahme des Bahnbetriebs und somit auch der erste Tag des Befahrens der neuen Strecke im Plandienst ist nun für 18. November vorgesehen.

Somit gibt es auch keine Möglichkeit mehr, den alten Mutterer Tunnel und die denkmalgeschützte Brücke noch einmal im Linienbetrieb zu erleben oder zu fotografieren. Bis zur Wiederaufnahme des Bahnbetriebs werden auf der Stubaitalbahn ausschließlich Bauzüge zum Materialtransport für den Abbau der alten und den Bau der neuen Strecke im Bereich der Mühlbachgrabenbrücke verkehren.
(mps)

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