Übersicht
Zweites Gleis am Hauptbahnhof in Betrieb
Sperre des Gleises der Linie STB endlich beendet
12/13/2005
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Mehr als ein Jahr nach der Inbetriebnahme der neuerrichteten ÖPNV-Terminals am Südtiroler Platz kann die Linie STB nun seit 13. Dezember 2005 "ihr" Gleis am Südtiroler Platz befahren.
Die Stehzeit von zehn Minuten kann seitdem, wie von Anfang an vorgesehen, an der Endstation Hauptbahnhof abgewartet werden.
Für die meisten Fahrgäste ergibt sich dadurch eine Angebotsverbesserung, sie ersparen sich zehn Minuten, die bisher in der Haltestelle Stubaitalbahnhof abgewartet werden mussten. Die Abfahrtszeiten ab Hauptbahnhof verschoben sich mit diesem Datum um zehn Minuten nach hinten.
Ursprünglich hätte dieser Teil der neuen Gleisanlagen schon kurz nach Eröffnung des neu gebauten Nahverkehrsterminals im September 2004 in Betrieb genommen werden sollen. Proteste der Taxi-Innung, die sich mit den zur Verfügung gestellten Standplätzen im unterirdischen Parkhaus nicht zufrieden zeigte, führten jedoch zu der politischen Weisung, dass bis zur Fertigstellung der Taxistandplätze am benachbarten Regionalbus-Terminal das Gleis den Taxis zu überlassen sei.
Ganz "taxifrei" ist der Nahverkehrsterminal dennoch nicht: nach Beobachtung von strassenbahn.tk werden die ÖPNV-Bereiche am Südtiroler Platz nach wie vor von einzelnen Taxis durchfahren; mit dem Verschwinden der Taxikolonne vor dem Haupteingang dürfte sich jedoch die Situation für die dort verkehrenden Bus- und Straßenbahnlinien, die in der Vergangenheit häufig von Taxis blockiert wurden, deutlich verbessert haben.
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Sehr kurzfristig wurde die neue Haltestelle vorbereitet: am Sonntag, dem 11. Dezember, waren noch keine Haltestellenschilder montiert gewesen und auch auf den Orientierungsplänen war der neue Bahnsteig noch nicht verzeichnet; inzwischen ist die Haltestelle voll in Betrieb.
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Fotos: Manni Schneiderbauer
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Meinung
Nach Ansicht von strassenbahn.tk wurde mit der Inbetriebnahme dieses Gleises nach einem Jahr Verzögerung eine "Frozzelei" ersten Ranges an den BenützerInnen der Linie STB endlich beendet - eine "Frozzelei" zugunsten der KundInnen der von vergleichsweise viel weniger Menschen genutzten Taxis.
Zehn Minuten zusätzliche Wartezeit für die Fahrgäste stadtauswärts - für eine Pendlerin, die fünf Mal pro Woche diese Linie benützt, summierte sich das im Monat auf immerhin über drei Stunden an verschwendeter Zeit. Die "Belagerung" des Gleises durch Taxis kostete die IVB Geld und die Fahrgäste Nerven.
Hinzu kam, daß laut StVo Gleisanlagen nicht zum Parken genützt werden dürfen - eine sinnvolle Regelung, wie der Unfall vom 29.1.2004, bei dem ein Straßenbahnfahrer die Weiche falsch gestellt hatte und daraufhin in die am Gleis stehende Taxikolonne gekracht war, deutlich gemacht hat. Trotzdem wurde der provisorische Taxistandplatz nach diesem Unfall nicht aufgehoben - ein solcher Unfall hätte jederzeit wieder passieren können, da die Abzweigweiche aus Garantiegründen die ganze Zeit eingeschaltet bleiben musste.
Ein Straßenbahngleis ist eben kein Parkplatz für Taxis!
Taxis brauchen an diesem Ort überhaupt keinen Standplatz an der Oberfläche - im unterirdischen Parkhaus wären sie bestens aufgehoben: die Bahnfahrgäste könnten dort wettergeschützt ein- und ausssteigen und die TaxifahrerInnen müssten und könnten nicht mehr illegal die Motoren im Stand laufen lassen, was im Sommer zu Kühlungszwecken und im Winter zu Heizzwecken nach wie vor praktiziert wird - häufige Kontrollen und rigorose Bestrafung durch die Exekutive wären hier angesichts der äußerst schlechten Innsbrucker Luftwerte mehr als angebracht.
Innsbrucks derzeitige Stadtregierung maß den selbstherrlich vorgebrachten und maßlos übertriebenen Anliegen einer Taxi-Innung in diesem Fall mehr Gewicht bei als dem mehr als berechtigen Wunsch der BürgerInnen nach einem optimal funktionierenden ÖPNV - man kann nur hoffen, dass vielleicht doch aus gemachten Fehlern gelernt wurde und beim nächsten Mal anders entschieden wird.
(ms)
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