Auch 2021 wird Innsbrucks Schienennetz weiter wachsen und die Tram, seit Eröffnung der Linien 2 und 5 das Rückgrat von Innsbrucks öffentlichem Verkehr, wird besser und schneller werden. Es folgt ein kleiner Überblick darüber, was im Jahr des 130. Geburtstags unserer Straßenbahn alles erwartet oder zumindest erhofft werden darf.
Schneller und pünktlicher
Vieles ist besser geworden auf der Ost-West-Achse, den Linien 2 und 5, die bei ihrer Inbetriebnahme vor knapp zwei Jahren bekanntlich einen massiven Fehlstart hingelegt hatten. Die Wartezeiten an allen Ampeln wurden seitdem deutlich reduziert, oft auf zwei bis drei Sekunden; das politisch gewünschte "Sofortgrün" konnte teils realisiert werden; Problemstellen wurden durch Entfernen störender Parkplätze und mittels neuer Beschilderungen, Bodenmarkierungen, Signalen und weiteren Verkehrsmaßnahmen entschärft und auch am komplizierten Kreuzungskomplex beim Sillpark konnten die Wartezeiten an roten Signalen für den Schienenverkehr beinahe vollständig elimiert werden. Noch reichen die Maßnahmen nicht aus für eine sichere Wiedereinführung des schnelleren Fahrplans, aber die Arbeit daran geht 2021 weiter, und es soll dann nicht mehr all zu lange dauern.
Um das Maximum aus dem Schienensystem herauszuholen, anderweitig nicht lösbare Probleme endlich zu beseitigen und der Beschleunigung den letzten Schliff zu verleihen, hat Bürgermeister Georg Willi diesen Monat außerdem eine renommierte Consultingfirma mit der systematischen Beschleunigung der Linie 1 nach einem bereits vorliegenden Konzept beauftragt. Der Zeitrahmen für die Umsetzung ist die erste Jahreshälfte 2021. Danach sollten die restlichen Linien folgen.
Entwickeln den 6er-Ausbau weiter:
GR Janine Bex, EGR Manni Schneiderbauer, Bgm Georg Willi (alle Grüne)
Das Comeback der Linie 6
Die "Waldstraßenbahn" war der Anfang - strassenbahn.tk berichtete im November.
2021 soll nun das Jahr werden, in dem die bereits zwei Mal verschobene, von allen Parteien im Gemeinderat gewünschte Wiederverlängerung der 6er in die Innenstadt und in den Saggen durch Einbindung in den Umlauf der Linie 1 endlich realisiert wird, und zwar so, dass die Linie 6 einen realen Verkehrswert bekommt, also etwa auch mit einer Betriebszeit von ca. 6 bis 23 Uhr. Denn nur so kann die Linie dauerhaft erhalten und weiter ausgebaut werden - touristischer Verkehr und Ausflugsverkehr würden dafür nicht ausreichen.
Ob die "Waldstraßenbahn" innerstädtisch über den Hauptbahnhof fahren wird oder doch über die Museumstraße, ist noch offen.
Im Verlauf des ersten Quartals 2021 können wir hoffentlich mehr Details verraten.
Direkt nebeneinander unter dem selben Dach
werden Tram und S-Bahn am Nahverkehrsknoten Rum halten
Linie 5 zum Verknüpfungspunkt S-Bahnhof Rum
Anfang 2021 beginnt die Verlegung der Schienen zum vorübergehenden östlichen Endpunkt "Rum Bahnhof" der Linie 5. Der neue Nahverkehrsknoten im Osten der Stadt wird künftig von S-Bahn, der Tram und vier Buslinien angefahren. Tram und S-Bahn werden dort zeitlich aufeinander abgestimmt, aber auch die Buslinien werden technisch gesicherte Anschlüsse einhalten. In genau zwei Jahren wird die Verlängerung der Linie 5 eröffnet.
Im kommenden Jahr werden die Gleise entlang der Schützenstraße fertiggestellt,ein Teil der Strecke durch die Serlesstraße und die Gleisanlagen des vorläufigen Endbahnhofs am S-Bahnhof Rum.
Tram in Doppeltraktion
Nach Abschluss der Lieferung der 20 "Flexity Innsbruck"-Triebwagen im November - strassenbahn.tk berichtete im letzten Monat, können ab Anfang 2021 endlich erste Kurse der Linie 5 in Doppeltraktion verkehren. Über die Verzögerung des Doppeltraktionsbetriebs berichteten wir zuletzt im Oktober.
Zuvor müssen noch vorliegende Probleme mit anzupassenden Signalprogrammen gelöst werden, was auch Voraussetzung für die notwendigen Schulungen des Fahrpersonals ist. Aus heutiger Sicht ist eine Inbetriebnahme der Doppeltraktionen frühestens mit Ende des 3. Lockdowns denkbar. Die Buslinie 5E wird mit den Stoßzeiten-Doppeltraktionen der Linie 5 obsolet werden.
Links ein Ausschnitt aus einer Planvariante des Wendebahnhofs für die Linie 2 im künftigen autofreien Harterhofquartier; von hier nach Westen soll die Linie 5 eingleisig fahren. Rechts ein dort im an Technik-West anschließenden Streckenabschnitt in Frage kommender IVB-Rasengleisquerschnitt.
Linie 5 nach Völs
Hier kann leider auf Grund bislang noch ungeklärter rechtlicher und planerischer wie auch betriebstechnischer Unsicherheiten hinsichtlich des Verlaufs der Strecke durch das künftige Harterhofquartier 2021 kaum mit einem Baubeginn gerechnet werden - Details dazu müssen leider unter Verschluss bleiben.
Es wird jedoch sowohl politisch als auch seitens der beteiligten Organisationen wie IVB, IKB, VVT und ÖBB mit Hochdruck daran gearbeitet, die offenen Fragen zu klären und die Einreichplanung fertigzustellen.
Ein Großteil der Tramstrecke im Gebiet des Harterhofquartiers soll nach politischem Wunsch als Grüngleis realisiert werden (strassenbahn.tk berichtete über die Grüngleis-Initiative der Bürgermeisterpartei im Oktober). Auch das fließt aktuell noch in die Planung ein.
Planausschnitt: Querschnitt der ÖBB-Trasse im Bereich des Bahnhofs Völs, rechts wird die Tram als Gleis 4 eingefügt.
Technisch interessant auch für Bahn-Interessierte wird die vorgesehene Streckenführung zwischen der vorletzten Haltestelle Völs Bahnhof und dem Endbahnhof Cyta-Ost: sie wird als viertes Gleis in den Korridor der vorhandenen ÖBB-Strecke integriert.
Es sei auch erwähnt, dass uns 2021 auch bei der S-Bahn Weiterentwicklungen erwarten: der S-Bahnhof Messe wird in ziemlich genau einem Jahr eröffnet, und für die restlichen geplanten neuen und umzubauenden Innsbrucker S-Bahnhöfe nähert sich der Baubeginn.
Mit diesem Ausblick auf das nächste Jahr und darüber hinaus wünscht strassenbahn.tk seiner Leserinnen- und Leserschaft frohe Weihnachten, Heathen's Greetings, Happy Hanukkah und ein glückliches und gesundes und vor allem wieder COVID-19-freies Jahr 2021, ein Jubiläumsjahr, in dem es auch wieder eine Weihnachts-Tram geben sollte.
Schneller und pünktlicher
Vieles ist besser geworden auf der Ost-West-Achse, den Linien 2 und 5, die bei ihrer Inbetriebnahme vor knapp zwei Jahren bekanntlich einen massiven Fehlstart hingelegt hatten. Die Wartezeiten an allen Ampeln wurden seitdem deutlich reduziert, oft auf zwei bis drei Sekunden; das politisch gewünschte "Sofortgrün" konnte teils realisiert werden; Problemstellen wurden durch Entfernen störender Parkplätze und mittels neuer Beschilderungen, Bodenmarkierungen, Signalen und weiteren Verkehrsmaßnahmen entschärft und auch am komplizierten Kreuzungskomplex beim Sillpark konnten die Wartezeiten an roten Signalen für den Schienenverkehr beinahe vollständig elimiert werden. Noch reichen die Maßnahmen nicht aus für eine sichere Wiedereinführung des schnelleren Fahrplans, aber die Arbeit daran geht 2021 weiter, und es soll dann nicht mehr all zu lange dauern.
Um das Maximum aus dem Schienensystem herauszuholen, anderweitig nicht lösbare Probleme endlich zu beseitigen und der Beschleunigung den letzten Schliff zu verleihen, hat Bürgermeister Georg Willi diesen Monat außerdem eine renommierte Consultingfirma mit der systematischen Beschleunigung der Linie 1 nach einem bereits vorliegenden Konzept beauftragt. Der Zeitrahmen für die Umsetzung ist die erste Jahreshälfte 2021. Danach sollten die restlichen Linien folgen.
Entwickeln den 6er-Ausbau weiter:
GR Janine Bex, EGR Manni Schneiderbauer, Bgm Georg Willi (alle Grüne)
Bild bitte anklicken zum Vergrößern!
Foto: Martina Wolchowe, Die Innsbrucker Grünen
Foto: Martina Wolchowe, Die Innsbrucker Grünen
Die "Waldstraßenbahn" war der Anfang - strassenbahn.tk berichtete im November.
2021 soll nun das Jahr werden, in dem die bereits zwei Mal verschobene, von allen Parteien im Gemeinderat gewünschte Wiederverlängerung der 6er in die Innenstadt und in den Saggen durch Einbindung in den Umlauf der Linie 1 endlich realisiert wird, und zwar so, dass die Linie 6 einen realen Verkehrswert bekommt, also etwa auch mit einer Betriebszeit von ca. 6 bis 23 Uhr. Denn nur so kann die Linie dauerhaft erhalten und weiter ausgebaut werden - touristischer Verkehr und Ausflugsverkehr würden dafür nicht ausreichen.
Ob die "Waldstraßenbahn" innerstädtisch über den Hauptbahnhof fahren wird oder doch über die Museumstraße, ist noch offen.
Im Verlauf des ersten Quartals 2021 können wir hoffentlich mehr Details verraten.
Direkt nebeneinander unter dem selben Dach
werden Tram und S-Bahn am Nahverkehrsknoten Rum halten
Bild bitte anklicken zum Vergrößern!
Rendering: ostertag architects
Rendering: ostertag architects
Anfang 2021 beginnt die Verlegung der Schienen zum vorübergehenden östlichen Endpunkt "Rum Bahnhof" der Linie 5. Der neue Nahverkehrsknoten im Osten der Stadt wird künftig von S-Bahn, der Tram und vier Buslinien angefahren. Tram und S-Bahn werden dort zeitlich aufeinander abgestimmt, aber auch die Buslinien werden technisch gesicherte Anschlüsse einhalten. In genau zwei Jahren wird die Verlängerung der Linie 5 eröffnet.
Im kommenden Jahr werden die Gleise entlang der Schützenstraße fertiggestellt,ein Teil der Strecke durch die Serlesstraße und die Gleisanlagen des vorläufigen Endbahnhofs am S-Bahnhof Rum.
Tram in Doppeltraktion
Nach Abschluss der Lieferung der 20 "Flexity Innsbruck"-Triebwagen im November - strassenbahn.tk berichtete im letzten Monat, können ab Anfang 2021 endlich erste Kurse der Linie 5 in Doppeltraktion verkehren. Über die Verzögerung des Doppeltraktionsbetriebs berichteten wir zuletzt im Oktober.
Zuvor müssen noch vorliegende Probleme mit anzupassenden Signalprogrammen gelöst werden, was auch Voraussetzung für die notwendigen Schulungen des Fahrpersonals ist. Aus heutiger Sicht ist eine Inbetriebnahme der Doppeltraktionen frühestens mit Ende des 3. Lockdowns denkbar. Die Buslinie 5E wird mit den Stoßzeiten-Doppeltraktionen der Linie 5 obsolet werden.
Links ein Ausschnitt aus einer Planvariante des Wendebahnhofs für die Linie 2 im künftigen autofreien Harterhofquartier; von hier nach Westen soll die Linie 5 eingleisig fahren. Rechts ein dort im an Technik-West anschließenden Streckenabschnitt in Frage kommender IVB-Rasengleisquerschnitt.
Bild bitte anklicken zum Vergrößern!
Zeichnungen rechts: Schiene OÖ GmbH; höhere Auflösung beim oberen Teil nicht verfügbar
Zeichnungen rechts: Schiene OÖ GmbH; höhere Auflösung beim oberen Teil nicht verfügbar
Hier kann leider auf Grund bislang noch ungeklärter rechtlicher und planerischer wie auch betriebstechnischer Unsicherheiten hinsichtlich des Verlaufs der Strecke durch das künftige Harterhofquartier 2021 kaum mit einem Baubeginn gerechnet werden - Details dazu müssen leider unter Verschluss bleiben.
Es wird jedoch sowohl politisch als auch seitens der beteiligten Organisationen wie IVB, IKB, VVT und ÖBB mit Hochdruck daran gearbeitet, die offenen Fragen zu klären und die Einreichplanung fertigzustellen.
Ein Großteil der Tramstrecke im Gebiet des Harterhofquartiers soll nach politischem Wunsch als Grüngleis realisiert werden (strassenbahn.tk berichtete über die Grüngleis-Initiative der Bürgermeisterpartei im Oktober). Auch das fließt aktuell noch in die Planung ein.
Planausschnitt: Querschnitt der ÖBB-Trasse im Bereich des Bahnhofs Völs, rechts wird die Tram als Gleis 4 eingefügt.
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Zeichnung; ÖBB; höhere Auflösung aus Urheberrechtsgründen nicht möglich
Zeichnung; ÖBB; höhere Auflösung aus Urheberrechtsgründen nicht möglich
Es sei auch erwähnt, dass uns 2021 auch bei der S-Bahn Weiterentwicklungen erwarten: der S-Bahnhof Messe wird in ziemlich genau einem Jahr eröffnet, und für die restlichen geplanten neuen und umzubauenden Innsbrucker S-Bahnhöfe nähert sich der Baubeginn.
Mit diesem Ausblick auf das nächste Jahr und darüber hinaus wünscht strassenbahn.tk seiner Leserinnen- und Leserschaft frohe Weihnachten, Heathen's Greetings, Happy Hanukkah und ein glückliches und gesundes und vor allem wieder COVID-19-freies Jahr 2021, ein Jubiläumsjahr, in dem es auch wieder eine Weihnachts-Tram geben sollte.
(mps)