Übersicht
Mittel- und langfristige Weiterentwicklung des elektrischen öV
Grüne wollen 100% elektrischen Stadtverkehr ab 2030, Tram wird weiter ausgebaut, E-Busse kommen so schnell wie möglich, IMC-O-Busse und urbane Seilbahnen als mögliche Ergänzungen
10/25/2020

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Mindestens eine (Solo-)buslinie soll, um einen konkreten Anfang zu machen, so bald wie möglich auf Batterie-E-Busse umgestellt werden. Im Beispielbild ein dreitüriger Solaris Urbino 12 Electric.

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Foto: © 2020 Solaris Bus & Coach sp. z o.o.
Im Spannungsfeld zwischen der im August 2021 in Kraft tretenden Clean Vehicles Directive, anstehenden Entscheidungen zum weiteren Ausbau des Tramnetzes und den Verkehrsbedürfnissen der weiter wachsenden Großstadt haben die ressortführenden politischen Instanzen, der Gemeinderatsklub der Innsbrucker Grünen und das Bürgermeisterbüro unter Bürgermeister Georg Willi eine Richtungsvorgabe formuliert, die die weitere Entwicklung und Elektrifizierung des öffentlichen Verkehrs und der IVB in den nächsten Jahren bestimmen wird.

Als Regierungs- und Bürgermeisterpartei, die auch die Vizebürgermeisterin stellt und alle maßgeblichen Ressorts kontrolliert, können die Innsbrucker Grünen vieles allein aus ihrer Ressortzuständigkeit heraus über Referate und die IVB umsetzen, deren oberster Chef Bürgermeister Georg Willi als Eigentümervertreter ist.

Für einiges davon sind jedoch politische Mehrheiten notwendig. Für die meisten Vorhaben dürften diese aber gesichert sein, da sie bereits im Arbeitsübereinkommen der Stadtkoalition verankert wurden.

Mit der konkreten Umsetzung der Dekarbonisierung soll bereits 2021 begonnen werden.

Die Systeme Tram und Bus werden sich dabei technisch näherkommen und teils synergetisch verschmelzen, indem beispielsweise Infrastruktur für die Stromversorgung geteilt wird. Sämtliche Weiterentwicklung geschieht in Kooperation mit dem VVT und den Umlandgemeinden.

Im Folgenden stellt strassenbahn.tk exklusiv Auszüge der wichtigsten Eckpunkte im Originalzitat vor und gibt als erstes Fachmedium einen Ausblick auf die Zukunft des elektrischen ÖV in Innsbruck.
Zu den kommenden Tram-Ausbauprojekten in der Kernstadt gehören jedenfalls auch die Verlängerung der Linie 3 nach Westen und die Gleisverbindung von Bergisel nach Amras zur Erschließung des Tivoli-Areals; Bürgermeister Georg Willi dazu im Interview mit der Zeitschrift "stadtverkehr", Ausgabe 10/19: "Wir müssen bald mit den Planungen für die Verlängerung der Straßenbahn bis zum Flughafen und die Verknüpfung von Linie 1 und 3 im Süden der Stadt beginnen. Denn diese Planungen müssen Teil der Dekarbonisierungsstrategie sein."

Eines weiteren enorm wichtigen Themas hat sich das Büro der im Land ressortzuständigen LHStV Ingrid Felipe angenommen: der geordneten langfristigen Planung des Schienennetzes im Großraum Innsbruck.

Als Kernstadt einer Metropolregion kann die Weiterentwicklung des Innsbrucker ÖV nur in enger Abstimmung mit dem Umland geschehen. Als erster Schritt wurde daher die Erstellung das bereits vor der Landtagswahl 2018 angekündigte Schienennetzkonzept für den Großraum Innsbruck eingeleitet. Dafür steht mehr als eine halbe Million Euro zur Verfügung. Die detaillierte Studie wird u.a. die dringend notwendigen Entscheidungsgrundlagen für die Verlängerung der Linie 5 nach Hall, eine Stadtregionalbahnlinie ins westliche Mittelgebirge, die langfristige Entwicklung der Linie 6 und den weiteren Ausbau des Tramnetzes, aber auch der S-Bahn innerhalb der Kernstadt liefern.

Zu guter Letzt wurde ein für den künftigen Tram-Ausbau bedeutendes "Nebenthema" ein für alle Mal geklärt: in Innsbruck wird es künftig Grüngleise geben. Nicht nur Neubaustrecken sollen damit ausgestattet werden, sondern es wird nach Möglichkeit auch das bestehende Netz im Zuge von Gleissanierungen mit Grüngleisen nachgerüstet, dem Vorbild anderer Städte entsprechend.

Der Gemeinderatsklub der Innsbrucker Grünen, zuständig für alle betroffenen Ressorts vom Verkehr über den Tiefbau und Grünanlagen bis zu Stadtentwicklung und Finanzen, hat hierzu Klubbeschlüsse gefasst; im Folgenden ein Zitat des Pressetexts dazu.
Weitere urbane Seilbahnen, mit der Hungerburgbahn gibt es ja bereits eine, könnten künftig den ÖV in den Nordhangstadtteilen verbessern; eine Untersuchung dazu läuft. Das Beispielfoto zeigt die urbane Seilbahn von Constan?a, Rumänien im Jahr 2017.

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Nicht unerwähnt bleiben soll ein weiteres elektrisches System, das künftig eine größere Rolle im Innsbrucker ÖV auf Stadtteilebene spielen soll: die urbane Seilbahn.

Hierzu wird aktuell eine Studie erstellt, welche die Möglichkeiten zur Erschließung von dicht besiedelten Hanglagen am Nordrand der Stadt mittels Luft- oder Standseilbahnen untersucht.

Als Nischenprodukt könnten urbane Seilbahnen in Arzl, Mühlau und vor allem Hötting bestehende Busverbindungen ersetzen oder ergänzen.

Ermöglicht wird der offensive Ausbau des elektrischen ÖV in und um Innsbruck unter anderem durch neue Bundesförderungen, wie sie etwa in der bereits gültigen Novelle des Kommunalinvestitionsgesetzes festgeschrieben sind, oder die kommenden Fördermodelle "Nahverkehrsmilliarde" und "Regionalverkehrsmilliarde", aber auch durch Altbewährte wie das Mittelfristige Investitionsprogramm für Privatbahnen, mit dem in den kommenden Jahren auf der Stubaitalbahn Streckenbegradigungen und Intervallverdichtungen umgesetzt werden.

> Diskussionthema "Generaldiskussion Tram- Ausbau und Stadtbahn" im Forum
> Diskussionthema "Mögliches 3. Innsbrucker Obussystem" im Forum
> Diskussionthema "IVB-Bus-Rahmenvertrag 2021-2030" im Forum

(mps,ig)

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