Wie die www.strassenbahn.tk-Redaktion aus verläßlichen Quellen erfahren hat, liegt jetzt nach langjährigen Verhandlungen endlich jener Vertrag unterschriftsreif vor, in dem festgelegt wird, daß der Bund sich neben Land Tirol und Stadt Innsbruck zu rund einem Drittel an der Finanzierung des Regionalbahnkonzepts, dem um die Ost-West-Stadtbahn erweiterten Straßenbahnkonzept von 2001, beteiligt.
Trotz der bereits begonnenen Umsetzung des Großprojektes war bis dato noch nicht sicher gewesen, ob dieses auch im gesamten Umfang realisiert werden kann, da bislang nur Land und Stadt finanzielle Mittel dafür bereitgestellt hatten.
Basis des Finanzierungsvertrages, der die Aufteilung der voraussichtlichen Gesamtkosten von rund 270 Mill. € regelt, ist das Privatbahngesetz 2003, das bei regionalen Schienennahverkehrsprojekten eine finanzielle Beteiligung des Bundes in einer Höhe von bis zu 50% vorsieht.
Die Aufteilung der Finanzmittel wird so geregelt:
Der Ausbau der Linie STB zur attraktiven Stadtbahn in die südlichen Vororte - Neutrassierung zwischen Hauptbahnhof und Bergisel, Optimierung der Außenstrecke, Vorplanung einer Zweiglinie ins westliche Mittelgebirge und die bereits angelaufene Beschaffung von sechs neuen Niederflurbahnen - wird zur Gänze vom Land Tirol getragen.
Den größten Brocken, also den Bau der Trasse der Ost-West-Stadtbahn von Hall bis Völs inklusive eines Großteils der Trasse der Linie O bzw. 2, finanziert zu 45% der Bund, die restlichen 55% teilen sich Land Tirol und Stadt Innsbruck.
Die Beschaffung der für die Ost-West-Stadtbahn benötigten Niederflurbahnen wird je zur Hälfte von Land Tirol und Stadt Innsbruck getragen.
Die bereits laufenden Gleisbauarbeiten und die 2005 fortzuführenden Adaptionen des Bestandsnetzes und Gleisneulagen in der Innenstadt, den Bau der nicht von der Ost-West-Stadtbahn befahrenen Streckenteile der Linie O bzw. 2, den Bau des Westastes der Linie 3 in die Höttinger Au, den Bau der Stadionstrecke zwischen Bergisel und Tivoli-Stadion, die Neutrassierung der Linie 3 durch die Amraser Straße, die Verlängerung der Linie 3 durch die Philippine-Welser-Straße, den Bau des zweiten Gleises am Innenstadtring, den Bau der Strecke durch die westliche Anichstraße sowie die bereits angelaufene Beschaffung der neuen Niederflurbahnen für Bestands- und neue Linien teilen sich Stadt Innsbruck und Land Tirol, wobei die Stadt hier den größeren Anteil bezahlt, nämlich rund 80 Mill. €.
Die Verhandlungen mit Finanzminister Karl-Heinz Grasser sind erfolgreich verlaufen, die Vertragsunterzeichnung durch alle drei beteiligten Instanzen wird kommenden Herbst erfolgen.