Heute kurz nach Mitternacht wurden die beiden neuen, in den in diesem Abschnitt des Innrains getrennt verlaufenden Straßenzügen verlegten Richtungsgleise zwischen Marktplatz und Hauptuniversität im Rahmen der behördlichen Abnahme- und Probefahrt erstmals von einem Straßenbahnfahrzeug befahren.
Die Erstbefahrung hätte bereits in den frühen Morgenstunden des 29. September stattfinden sollen, die Fertigstellung der Fahrleitungsanlage hatte sich jedoch verzögert. Auch der nächste Termin am 5. Oktober musste abgesagt werden. Letzte noch notwendige Arbeiten wurden schließlich am 5. November erledigt.
Mit rund 330 Metern Strecken- und rund 680 Metern Gleislänge gehört dieser Neubauabschnitt zu den kleineren Teilprojekten des laufenden Tram-Ausbaus. Sie wird ab 2018 von den Zügen der Linie 2 zwischen Marktplatz und Hauptuniversität genutzt. Bis dahin kann die Strecke im Störfall von der Linie 3 als Umleitung genutzt werden.
Die Gleisstrecke ist in Richtung Westen sowohl vom Marktplatz als auch von der Bürgerstraße aus angebunden. Über den Gleisbogen aus der Bürgerstraße können Ausrückfahrten auf die Strecke durchgeführt werden. Am Ende des Abschnitts kann nur in Richtung Universitätsbrücke gefahren werden.
In Richtung Osten ist die Strecke von der Universitätsbrücke her angebunden und führt zum Marktplatz. Ein Gleisbogen in die Bürgerstraße existiert auf dieser Seite nicht.
An gleisbautechnischen Besonderheiten weist die Strecke vier Gleiskreuzungen, ein 20 Meter langes Vierschienengleis im Einfahrtsbereich des Terminals Marktplatz Richtung Osten, sowie den komplexen Gleisknoten Marktplatz/Innrain/Bürgerstraße auf. Sechs Weichen verbinden die Neubaustrecke mit dem restlichen Netz.
Die beiden Gleise können im Störfall nun auch von der Linie 3 als Umleitungsstrecke genutzt werden.
In Stadt- und Verkehrsplanerkreisen lange und kontrovers diskutiert wurde die nun realisierte Streckenführung in Mischspuren mit dem Individualverkehr, da der Innrain speziell in Richtung Zentrum immer wieder staugefährdet ist. Stadt Innsbruck und IVB konnten sich jedoch nicht zum Bau einer vom Individualverkehr getrennten Gleistrasse durchringen.
Es ist allerdings vorgesehen, im Fall des Auftretens von Problemen mit dem Individualverkehr das Richtungsgleis nach Osten nachträglich als Tramspur auszuweisen, um einen störungsfreien Betrieb der Linie 2 zu gewährleisten.