Übersicht
Der Tram-Ost-Korridor von Pradl ins O-Dorf
Trasse ist fixiert, Detailplanung steht bevor, erste Teilstrecke ab 2017 in Betrieb
05/30/2013

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Die genaue Streckenführung der Tramlinie O bzw. 2 im Streckenabschnitt Pradl bis O-Dorf steht nun fest. Am 6. und 7. März hatten die politischen Gremien der Stadt Innsbruck die vorliegende Trasse (Bild unten) beschlossen und die Detailplanung des rund 70 Mio. € teuren Teilabschnittes eingeleitet - strassenbahn.tk berichtete zuletzt am 18. Mai. Gleichzeitig laufen die Bauarbeiten im Zentrum und in Hötting sowie die Vorplanungen der Regiotram-Strecken in Rum und Völs.

Auch dieser Teil des Ost-West-Tramkorridors wird von der "Regionalbahn", der Stadtbahnlinie nach Hall und Völs, größtenteils mitbenützt werden. Lediglich die von der Schützenstraße nach Süden abzweigende Stichstrecke zur Neuen Mittelschule im Olympischen Dorf bleibt in diesem Abschnitt allein der Linie O vorbehalten.

Vom Stadtsenat wurde am 28. Mai die Beantragung der Linienkonzession für die Straßenbahnlinie O beschlossen. Ein eigener Unterausschuss des gemeinderätlichen Verkehrsausschusses begleitet zudem ab seit kurzem Planung und Bau der Tram-Neubaustrecken. Aufgabe des Unterausschusses ist es, die Detailausführung der Tief- und Hocbbauten und die begleitende Stadtraum- und Grüngestaltung, beispielsweise auch im Hinblick auf die Anlage von Rasengleisen, zu steuern.

Die hier vorgestellte Funktionsplanung ist noch keine Detailplanung, Trassierungsdetails und Details der Verkehrsführung und Gestaltung werden sich bis zum Bau noch ändern. Einige Eckpunkte sind allerdings bereits festgelegt, wie beispielsweise die am Plan dargestellten Rasengleisabschnitte.

In diesem Artikel sollen der Verlauf des Ostkorridors der Linie O von Westen nach Osten genauer betrachtet werden. Baumreihen und Grünflächen sind am Funktionsplan nur dort ersichtlich, wo sie bereits festgelegt wurden.



Politisch beschlossener Funktionsplan des Ostkorridors der Linie O bzw. 2 und der Regiotram
von der Defreggerstraße in Pradl bis zur Neuen Mittelschule im O-Dorf.


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Grafik: Stadt Innsbruck, Ergänzungen: www.strassenbahn.tk
Pradl, Defreggerstraße
Durch die Defreggerstraße wird die durchgehend bevorrangte Trasse weitgehend im Mischverkehr geführt. Verbesserungen für den Radverkehr durch Verschieben der Gleisachsen nach Norden sind hier noch in Diskussion. Unmittelbar westlich der Kreuzung mit der Pradler Straße wird die 60 m lange Haltestelle errichtet, eine optimale Schienenanbindung dieses Teils der Pradler Straße bleibt damit gewährleistet.
Der Durchstich in die Langstraße bleibt allein der Tram vorbehalten. Ein kurzer Rasengleisabschnitt wird hier noch diskutiert, die ostseitige Einmündung in die Langstraße muss allerdings mit fester Oberfläche gestaltet werden, da sich dort Zufahrten zu Innenhöfen befinden.

Pradl, Langstraße bis Pembaurstraße
Zunächst schwenkt die Trasse bevorrangt aus dem Durchstich Defreggerstraße in die Langstraße ein. Bis zur Pembaurstraße ist eine gewöhnliche Mischverkehrtrasse vorgesehen, um vollwertige Radfahrstreifen auf beiden Seiten zu ermöglichen. Mit aus Platzgründen versetzt angeordneten Haltestellen wird vor allem die Rennerschule angebunden. Erst vor der Reichenauer Straße gibt es eine rund 100 m lange Eigentrasse in Richtung Osten.

Pradl, Reichenauer Straße
Im Westtteil der Reichenauer Straße werden die Gleise durchgehend auf Eigentrasse in Mittellage verlaufen. Die Eigentrasse wird baulich vom Individualverkehr abgetrennt. Die parallel verkehrende Buslinie R benützt die Trasse mit, weswegen die Haltestellenanlage Seitenbahnsteige erhalten wird und ein Rasengleis hier nicht möglich ist.

Reichenau, Reichenauer Straße
Auch im zentralen Abschnitt der Reichenauer Straße, von der Kreuzung Andechsstraße bis zur Radetzkystraße, verläuft die baulich abgetrennte Eigentrasse in Mittellage. Eine alternative Streckenführung der Buslinie R durch die westliche Reichenau ist noch in Diskussion und könnte hier ein Rasengleis ermöglichen, es ist aber wahrscheinlicher, dass der Bus auch hier die Gleistrasse mitbenützen wird und daher kein Rasengleis möglich ist.
Im östlichen Abschnitt der Reichenauer Straße bleibt die Trasse in Straßenmitte, hier ist durchgehend ein sogenanntes "Kräutergleis", ein pflegeleichtes Grüngleis mit Flechten, Moosen und bodenbedeckenden Pflanzen, vorgesehen. Die beiden Haltestellen in diesem Abschnitt erhalten Mittelbahnsteige.

Olympisches Dorf, Grenobler Brücke bis Schützenstraße
Die neue Tram-Brücke wird bis zur Haltestellenanlage am Beginn der Schützenstraße als Rasengleis ausgeführt. Dieser Abschnitt ist ebenfalls eine durchgehende Eigentrasse.

Olympisches Dorf, Schützenstraße
In der Schützenstraße ist aus Platzgründen bis zur Rotadlerstraße nur für das Richtungsgleis nach Westen eine Eigentrasse möglich. Auch diese wird baulich abgetrennt. Ob sie als Rasengleis gestaltet wird, ist noch offen.
Der geplante Kreisverkehr bei der Rotadlerstraße wird von der Tram auf Rasengleis in der Mitte durchfahren. Von hier bis zur Josef-Kerschbaumer-Straße ist das Richtungsgleis nach Osten auf dem Funktionsplan zwar als Mischverkehrtrasse eingezeichnet, eine Rasengleis-Eigentrasse für beide Richtungsgleise wird aber diskutiert und wahrscheinlich realisiert. Am Ende dieses Abschnitts zweigt die Regiotram von und nach Osten ab, diese bleibt in der Schützenstraße.

Olympisches Dorf, Josef-Kerschbaumer-Straße bis Endstation Kajetan-Sweth-Straße
Auf Rasengleis wird die Trasse sich hier gestalterisch in die umgebenden Parkanlagen einfügen und bis zum Terminal vor der Neuen Mittelschule verlaufen. Ob im letzten Streckenstück, wie am Funktionsplan ersichtlich, eingleisig, oder doch zweigleisig, ist noch in Diskussion.

Das erste Teilstück des Ostkorridors bis zur Grenobler Brücke soll bereits 2017 in Betrieb gehen.

> Offizielle Projektwebsite der IVB
> Alle Informationen zu Tram-Ausbau und Stadtbahn auf der Projektseite von strassenbahn.tk

> Diskussion zu diesem Thema im Forum
> Diskussionsthema "Generaldiskussion Tram-Ausbau und Stadtbahn" im Forum


(mps)

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