Übersicht
Die ersten Details zu den Tram-Westästen
Einreichplanung für zweite Bauetappe läuft
09/26/2010
< Zurück
Bauetappe 1 des Straßenbahn- und Regionalbahnkonzepts befindet sich in Umsetzung.
Der erste Ausbauschritt, der Umbau der Europahauskreuzung und das Zulegen eines zweiten Gleises in der Brunecker Straße, konnte Anfang September erfolgreich abgeschlossen werden.
Zur Zeit wird in der Salurner Straße und in der Maria-Theresien-Straße gebaut, mit dem Abschluss dieser Arbeiten im Frühjahr ist das zweite Richtungsgleis am Innenstadtring komplett. In der westlichen Anichstraße, auf der Klinikkreuzung und am Innrain soll im Sommer 2011 gebaut werden, bis Mitte 2012 soll auch die Strecke bis zum Fischerhäuslweg fertiggestellt sein.
Finanzen vom Stadtsenat freigegeben, Detailplanung in Vorbereitung
Damit die Bauarbeiten nach Westen danach nahtlos fortgesetzt werden können, wird jetzt die Detailplanung für die Bauetappe 2 vorbereitet. Die Finanzmittel für Planung und Bau dieser Etappe wurden bereits im Juli vom Stadtsenat freigegeben - strassenbahn.tk berichtete. Etappe 2 beinhaltet die Strecke nach Hötting West sowie die drei Linienäste ab Viktor-Franz-Hess-Straße nach "Technik West" (Endstation des gleichnamigen Linienastes der Buslinie O), in die Peerhofsiedlung und zur ebenfalls neu zu bauenden S-Bahn-Station der Linie S5 in der Karl-Innerebner-Straße. Noch nicht enthalten ist die Stadtbahn- bzw. "Regionalbahn"-Strecke von "Technik West" nach Völs.
Umfang von Bauetappe 2
Die Neubaustrecke von Fischerhäuslweg bis "Technik West" ist 2,206 km lang. Der Streckenabschnitt von der Abzweigung Viktor-Franz-Hess-Straße bis Peerhofsiedlung besitzt eine Länge von 785 m, während der Ast in die Karl-Innerebner-Straße ab der Kreuzung mit der Peerhofstraße 850 m lang ist. Insgesamt werden in Bauetappe 1 damit 3,841 km Doppelgleis errichtet.
Die Gesamtkosten für Bauetappe 2 liegen bei ca. 41 Millionen Euro.
Relativ hoher Anteil an Eigentrasse
Auf der künftigen Stadtbahn-Stammstrecke von Fischerhäuslweg bis "Technik West" ist der Eigengleiskörperanteil mit 80,1 Prozent relativ hoch.
Ingesamt werden die Gleise in Bauetappe 2 sich zu rund 52 Prozent auf vom Individualverkehr getrenntem, eigenem Gleiskörper befinden. Die Mischverkehrsstrecken beschränken sich dabei, mit Ausnahme eines Streckenabschnitts stadtauswärts in der Technikerstraße, weitgehend auf die Neben- und Erschließungsstraßen der Strecken in die Peerhofsiedlung und in die Karl-Innerebner-Straße.
Die später folgende Bauetappe von "Technik West" nach Völs wird zu 100 Prozent auf eigener Trasse ausgeführt.
Mit einem Minimum-Gleisachsenabstand von 3,05 m wird die Stadtbahn-Stammstrecke von vornherein für 2,65 m breite Fahrzeuge ausgelegt.
Stadtbahn-Stammstrecke
Zwischen-Endstation
"Technik West"
mit Schnürstelle
Bitte anklicken zum Vergrößern!
Bauetappe 2 beginnt an der Kreuzung Fischerhäuslweg und Kranebitter Allee. Die Strecke bis dorthin, also von Q-West bis Fischerhäuslweg, wird bereits in der laufenden Bauetappe 1 errichtet. Sie verläuft dann südlich der Kranebitter Allee auf eigener Trasse bis zur Technikerstraße. Da die Trasse von Buslinien mitbenützt werden soll, wird sie mit Rillenschienen in einer Fahrbahn ausgeführt.
Vom Beginn der Technikerstraße bis zur Kreuzung mit der Viktor-Franz-Hess-Straße verlaufen die Gleise dann in Straßenrandlage. Das stadtauswärtige Gleis verläuft hier weitgehend im Mischverkehr, das stadteinwärtige auf eigenem Gleiskörper.
Der Ast "Technik West"
Ab der Kreuzung Viktor-Franz-Hess-Straße verlaufen die Gleise des Astes nach Westen wieder nebeneinander in der Nordhälfte der bestehenden Fahrbahn. Hier ist stadteinwärts ein eigener Gleiskörper vorgesehen. Noch ungeklärt ist, ob der eigene Gleiskörper in diesem Abschnitt erst mit Betriebsaufnahme der Stadtbahn Völs-Rum(-Hall) realisiert wird und somit das stadteinwärtige Gleis bis dahin, zulasten der Straßenbahn, auch von Autos befahren werden darf.
Am Beginn der sogenannten "Westspange" wechselt die Bahn auf eine Eigentrasse westlich der Straße, wo sich auch die Endstation des Straßenbahnastes befindet. Diese ist der Ausgangspunkt für die spätere Stadtbahnstrecke nach Völs.
Vor der Endstation befindet sich eine mit zwei Weichen ausgestattete eingleisige Schnürstelle, über die der Gleiswechsel beim Wenden erfolgen wird. Die Schnürstelle ermöglicht außerdem, solange die Stadtbahn noch nicht in Betrieb ist, das Aufstellen von bis zu zwei Zügen in Doppeltraktion, die unabhängig voneinander ein- und ausfahren können. Da dieser Ast in späterer Folge nur noch von der Stadtbahn allein bedient werden wird, ist kein eigenes Wartegleis für Straßenbahnen notwendig.
Die Äste Peerhofsiedlung und Karl-Innerebner-Straße
Endstation Peerhofsiedlung
Bitte anklicken zum Vergrößern!
An der Viktor-Franz-Hess-Straße beginnt die Strecke nach Peerhofsiedlung und zum künftigen Umsteigeknoten Karl-Innerebener-Straße. Stadtauswärts verläuft die Strecke dort komplett im Mischverkehr, stadteinwärts gibt es einen eigenen Gleiskörper ab dem Schulzentrum Hötting-West. An der Kreuzung Peerhofstraße zweigt der Ast in die Peerhofsiedlung ab, der zweigleisig in der Erschließungsstraße bis in die oberste Terrasse der Siedlung verläuft.
Vor der mit nur einer Weiche versehenen Endstation gibt es eine Wartefläche, auf der Straßenbahnen in Doppeltraktion kurz die Ausfahrt eines Zuges aus der Endstation abwarten können. Die Endstation selbst ist eingleisig, bietet ebenfalls Platz für eine Doppeltraktion und zieht sich etwa 70 m weit in den Innenhof des Gebäudekomplexes. Über ihre Gestaltung in der geplanten Form ist noch nicht endgültig entschieden.
Verknüpfung zwischen Tram, S-Bahn und Bus
Endstation Karl-Innerebner-Straße mit Verknüpfung zu Bus und S-Bahn
Bitte anklicken zum Vergrößern!
Der Streckenast in die Karl-Innerebner-Straße verläuft ebenfalls im Mischverkehr. Kurz vor der Endstation ist ein Wartegleis für ankommende Straßenbahnen in Doppeltraktion vorgesehen. Die Endstation selbst bietet Platz für zwei einzelne Flexity-Bahnen oder einen Zug in Doppeltraktion. Der "ums Eck" gelegene zukünftige Bahnsteig der S-Bahn-Linie S5 wird direkt an den Tram-Bahnsteig anschließen. Durch die Ausstattung der Endstelle mit drei Weichen können zwei einzelne Straßenbahnen unabhängig voneinander ein- oder ausfahren.
Einzugsgebiet
Wartegleis in der Karl-Innerebner-Straße
Bitte anklicken zum Vergrößern!
Die Bauetappe 2 bindet an Österreichs nach Wien zweitgrößtem Universitätsstandort unter anderem die Technische und Naturwissenschaftliche Fakultät mit ca. 3.300 inskribierten Studierenden, den Technologiepark Innsbruck mit ca. 400 Beschäftigten und die HBLA mit ca. 640 SchülerInnen sowie das Berufsschulzentrum Lohbach und das Schulzentrum Hötting West an das Tram- und Stadtbahnnetz an. In den unmittelbaren Einzugsbereichen von 300 m um die Haltestellen leben rund 10.000 Menschen.
Der S-Bahn-Knoten Karl-Innerebner-Straße bringt eine deutliche Verbesserung der Erreichbarkeit der Schulzentren und der Technik-Fakultät für PendlerInnen aus Zirl, Seefeld und Scharnitz. Er soll bis 2012 errichtet werden und ist damit möglicherweise schon vor dem Straßenbahnast fertig.
Die gesamte Funktionsplanung befindet sich unter Konstruktionspläne Bauetappe 2.
Bedienungsintervall
Der Fahrplan sieht sieht tagsüber ein Intervall von 6,5 Minuten auf der Stammstrecke bis "Technik West" und 20 Minuten in den Ästen Peerhofsiedlung und Karl-Innerebner-Straße vor. An Sonn- und Feiertagen soll das Intervall auf der Stammstrecke, das sich aus den überlagernden Linien ergibt, 15 Minuten betragen und in den Ästen 30 Minuten, wobei das Gebiet um "Technik West" an Sonn- und Feiertagen bis zur Inbetriebnahme der Stadtbahn nach Völs überhaupt nicht von der Straßenbahn bedient werden soll, es verkehren dort aber auch noch Buslinien.
Die Buslinie O soll bis zur Inbetriebnahme der Strecke ins Olympische Dorf als Radiallinie im Zentrum enden. Eine endgültige Festlegung der Fahrpläne ist aber noch nicht erfolgt.
Danach folgt Bau nach Osten
Während der Umsetzung von Bauetappe 2 wird die dritte Etappe, der Bau der Stadtbahnstammstrecke nach Osten, vorbereitet werden.
Damit in den Vorbereitungsprozessen keine Zeit verloren geht, wird ein Teil dieser Strecke bereits in Etappe 2 zur Genehmigung eingereicht, und zwar der Streckenabschnitt von Sillpark bis Leipziger Platz und die Umlegung der Linie 3 aus der Pradler Straße in die Amraser Straße.
Nach Fertigstellung der Gesamtstrecke der Linie O folgen dann die Stadtbahnstrecken nach Völs und Rum. Spätestens etwa zeitgleich mit Realisierungsbeginn der Strecke nach Rum wird politisch darüber entschieden werden, ob es auch zu einer Umsetzung des Stadtbahnabschnitts nach Hall kommt. Auch wird in dieser Zeit über den Bau des Westastes der Linie 3 zum Steinbockweg entschieden werden, für den bislang erst ein Grundsatzbeschluss des Gemeinderates existiert.
(mps)
< Zurück