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Der Weg für den Tram-Ausbau ist geebnet
Baustart 2008 so gut wie fix · Verhandlungen mit Bund und Land kurz vor dem Abschluss
11/21/2007
11/23/2007

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Nach Fertigstellung der Machbarkeitsstudie und der Einreichplanungen steht nun der Baubeginn für die erste Etappe des Straßenbahn-Ausbaues - das zweite Gleis am Innenstadtring und die Strecken nach Technik West, Allerheiligen und in die Peerhofsiedlung - kurz bevor.

Eine für den 8. November angesetzte Sondergemeinderatssitzung hatte aufgrund von Terminkollisionen beteiligter Landesbeamter nicht stattgefunden, woraufhin die regionale Medienlandschaft wieder einmal in Aufruhr geraten war, erneut das Ende des "Regionalbahnkonzepts" heraufgedämmert zu sehen glaubte und sich in Spekulationen erging.
Wie strassenbahn.tk heute von einem Polit-Insider erfuhr, wieder einmal zu Unrecht.

Am Donnerstag, dem 22. November, wurden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie dem Gemeinderat präsentiert.
Die Präsentation führten u.a. der Chefverantwortliche der Landesverkehrsplanung, Leo Satzinger, und Vertreter der Planungsfirma ILF durch. Es wurden in erster Linie detaillierte Trassenpläne präsentiert und Problemstellen aufgezeigt, die die Stadt beseitigen muss, wie etwa die Salurner Straße, wo Mischverkehr Probleme bringen würde und die Planer daher den Politikern einen separaten Gleiskörper nahelegten. Auch die von der Gemeinde Rum gewünschte Trassierung durch die Siemensstraße wurde bemängelt, sie würde die Pünktlichkeit der Stadtbahn im Gegensatz zur von den Planern bevorzugten Trassenvariante durch die Serlesstraße um 1,7 Prozent verschlechtern.
Mit dieser Präsentation wurde der Weg geebnet für eine Beschlussfassung in der zweitägigen Gemeinderatssitzung am 13 und 14. Dezember, die Beschlussvorlage für den Gemeinderat ist in Ausarbeitung.

An diesen beiden Tagen werden dann die zusätzlichen Finanzmittel beschlossen, die die Stadt Innsbruck für die Umsetzung des Straßenbahn-Ausbaus aufbringen muss. Die drei Regierungsparteien sowie eine der drei Oppositionsparteien sprachen sich in den letzten Wochen und Monaten für die Umsetzung des ILF-Konzeptes aus, man rechnet mit mindestens 75% Zustimmung.


Im Augenblick noch verhandelt wird zwischen Land und Bund: Landeshauptmann Herwig van Staa als Vertreter des Landes Tirol und Finanzminister Wilhelm Molterer sowie Verkehrsminister Werner Faymann als Vertreter des Bundes, deren Finanzierungsanteile sich ebenfalls erhöhen, bereiten einen neuen Finanzierungsvertrag vor. Man rechnet mit einem baldigen erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen.

Bereits fix, wenn auch noch nicht unterzeichnet, ist das Ziehen der Option auf zehn weitere Straßenbahnen von Bombardier Transportation.
Zitat eines Insiders: "Die Option (...) geht OK".

Der Umsetzungszeitplan - strassenbahn.tk berichtete - wird knapp, kann aber gehalten werden. Dabei bedient man sich eines Kunstgriffs: da das Konzessionierungs- und ein mögliches Umweltverträglichkeitsprüfverfahren für das Gesamtprojekt nicht mehr rechtzeitig erfolgen konnten, wird die erste Ausbaustufe konzessionsrechtlich als "Verlängerung der Linie 3" behandelt - was sie bis zur Fertigstellung der beiden Bauabschnitte ins Olympische Dorf auch sein wird.
Auf diese Weise werden der sofortige Detailplanungsbeginn und der pünktliche Baubeginn Mitte 2008 gesichert - vorbehaltlich des Ausganges der Verhandlungen zwischen Land und Bund und der Gemeinderatssitzung im Dezember.

Genügend Zeit bleibt für noch offene Finanzverhandlungen mit Umlandgemeinden: die Stadtbahn nach Hall und Völs entsteht erst in den letzten Bauphasen, zuerst wird die Linie O gebaut.


> Im Forum: "Aktueller Umsetzungsstand bei Stadtbahn, Tram und S-Bahn"
> Info: Tram-Ausbau und Stadtbahn

(mps)

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