Nach 97 Jahren wird die Endstation "Hungerburgbahn" der Linie 1 in der Falkstraße, Teil des dortigen gleichnamigen Umsteigeknotens zwischen Stadt- und Regionallinien, aufgrund der Einstellung der alten Standseilbahn im November 2005 umbenannt.
 Noch ungewohnt, schon bald alltäglich: Die Linie 1 fährt nicht mehr zur "Hungerburgbahn", sondern zur "mühlauer brücke". Foto: Manni Schneiderbauer |
Die Namenswahl fiel auf "Mühlauer Brücke". Derzeit wird die Umprogrammierung der mit Matrixanzeigen ausgestatteten Busse und die Änderung der Haltestellenschilder entlang der Linie T durchgeführt, die elektronischen Haltestellenanzeigen und die Zielfilme der Straßenbahnwagen werden bald folgen. Einen "Testlauf" absolvierte der neue Name schon im Zuge des zweitägigen Schienenersatzverkehrs auf der Linie 1 zu Anfang des Monats: ein Teil der im Ersatzverkehr eingesetzten Busse zeigten bereits den neuen Zielnamen an. Nach Auskunft eines Fahrers wurde von Fahrgästen in den Schienenersatzbussen, die den neuen Namen anzeigten, immer wieder die Frage gestellt, ob dies auch tatsächlich die Linie 1 zur Hungerburgbahn sei; im allgemeinen Sprachgebrauch ist die Bezeichnung "Mühlauer Brücke" nicht sehr gängig, der neue Stationsname wird jedoch zu ihrer Verbreitung beitragen. Bei den alten Straßenbahnwagen, von denen die meisten noch bis mindestens Mitte 2008 ihren Dienst versehen werden, müssen die vorderen, seitlichen und, wo vorhanden, die hinteren Zielfilme bzw. Zielschilder durch das Werkstättenpersonal geändert werden. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse und des empfindlichen, dünnen Materials ist dies insbesondere bei den Zielfilmen eine recht aufwändige Arbeit. Am 24. Juni waren bereits mindestens zwei Wagen, Tw 38 und Tw 39, mit der neuen Zielbezeichnung in Kleinschrift(!) ausgerüstet. Am Bild ist Tw 38 zu sehen. Eines darf allerdings als sicher angesehen werden: dies wird die letzte Änderung auf den Zielfilmen dieser Fahrzeuge sein. |
Nach dem schweren Unfall am Südtiroler Platz vom 3. Februar dieses Jahres, bei dem Triebwagen Nr. 73 und Bus Nr. 966 zusammenstießen - strassenbahn.tk berichtete - wurden von den IVB Maßnahmen getroffen, die solche Unfälle bis zur Inbetriebnahme der vergleichsweise sichereren Computer-Funkweichensteuerung verhindern sollen.
Die neue Weichensteuerung ist den Angaben eines Insiders zufolge in allen im Linienbetrieb regelmäßig umzustellenden Weichen bereits eingebaut, mit Ausnahme der Weichen an der Kreuzung Amraser Straße / Brunecker Straße / Museumstraße / Ing.-Etzel-Straße und jener an den Einfahrgleisen in den Betriebshof. Sie kann aber erst mit den neuen Straßenbahnen verwendet werden, da die alten über keine Steuereinrichtung dafür verfügen.
Die erste Maßnahme bestand in der Anbringung einer zusätzlichen Weichenanzeige. Bislang gab es, wie an allen anderen Weichen, nur eine in Fahrdrahthöhe montierte Anzeige. Jetzt gibt es eine weitere, die an einem Mast unmittelbar vor der Weiche in Augenhöhe der Fahrerin / des Fahrers angebracht wurde.
Die zweite Maßnahme war der Erlaß einer Dienstanweisung: die Straßenbahnen müssen jetzt vor der Weiche stehenbleiben und sich vor der Weiterfahrt von der korrekten Weichenstellung überzeugen. Dies kostet zwar zusätzlich Zeit und durch das zusätzliche Abbremsen und Wieder-Anfahren auch Energie, bei konsequenter Befolgung dürfte dadurch aber gewährleistet sein, dass der Unfall vom März sich nicht wiederholen kann.