> Doppeltraktionsbetrieb beginnt im September ()
Österreichs längste Tram-Züge rollen ab September durch Innsbruck
Foto: IVB, © IVB
Nach langen Verzögerungen, zuerst wegen der verspäteten Lieferung der "Flexity Innsbruck"-Triebwagenserie und dann wegen der Pandemie und ihrer Auswirkungen, wird mit 13. September zunächst in der Frühspitze der Linie 5 die erste Stufe des Linienbetriebes mit Doppeltraktionen starten. Das genaue Betriebskonzept und die Kursanzahl sind noch in Ausarbeitung.
Zuletzt hatten Probleme mit der Ampelprogrammierung für Doppeltraktionen speziell am bereits überlasteten Kreuzungskomplex zwischen Sillpark und Europahaus für Verzögerungen gesorgt.
Die bitteren Erfahrungen bei allen größeren Betriebsumstellungen und Streckeneröffnungen seit 2010 sollen sich nicht wiederholen: es wird im Tramnetz der IVB künftig keine großen Neuerungen mehr ohne Testbetrieb geben.
Genauso wie vor der Inbetriebnahme der Verlängerung der Linie 5 nach Rum werden daher auch dem Doppeltraktionsbetrieb ausführliche Tests vorangehen. Bereits ab 12. Juli wird mit Testfahrten ohne und mit Fahrgästen begonnen und diese während der Sommerferien fortgeführt, um unter anderem die Weichen- und Signaltechnik für die langen Züge feinzutunen und Betriebsabläufe anzupassen. Hierbei ist zu beachten, dass nicht nur die Strecke der Linie 5, sondern beim Ausrücken und Einziehen auch der Südast der Linie 1 von den langen Zügen befahren wird. In der selben Zeit wird auch das Fahrpersonal eingeschult.
Treten die erwarteten fortgesetzten Steigerungen der Fahrgastzahlen nach Ende der Pandemie ein, soll der Doppeltraktionsbetrieb nach Bedarf auch auf die Linie 2 ausgeweitet werden. Mit Betriebsaufnahme der Gesamtstrecke Völs–Rum, nach heutigen Stand 2026, ist ganztägiger Doppeltraktionsbetrieb der Linie 5 im Tagesverkehr vorgesehen.
> Erste Schienen liegen in Rum ()
Erste Schienen in Rum
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Foto: Markus Andrich
Auf der Baustelle der Verlängerung der Linie 5 in Rum liegen seit Montag die ersten Schienen. Vor fast genau 47 Jahren, am 8. Juni 1974, waren mit der Einstellung der Linie 4 die letzten Tramschienen in der Marktgemeinde stillgelegt worden.
ALs erstes werden nun in einem kurzen Abschnitt in der Haller Straße westlich des Rumer Hofs die Gleise verlegt; das Foto zeigt die Haller Straße Richtung Westen. Mehr Fotos befinden sich in der unten verlinkten Baustellendokumentation.
> Vorerst keine Doppeltraktionen in die Peerhofsiedlung ()
Das nordseitige Gleis im Endbahnhof Peerhofsiedlung wird nur dann doppeltraktionstauglich verlängert, wenn das Fahrgastaufkommen der Linie 2 so steigt, dass Doppeltraktionen bis in die Peerhofsiedlung konkret notwendig werden. Bis dahin bleibt der Endbahnhof unverändert. Das wurde nun von den Verantwortlichen von IVB und Stadt Innsbruck entschieden.
Laut Expertenschätzung kostet die Verlängerung von Gleis und Fahrleitung 280.000 € und jene des Bahnsteigs 25.000, womit die Schwellenwerte für die verpflichtende EU-Ausschreibung des Planungs- und des Bauauftrags unterschritten werden und die Maßnahme bei Bedarf relativ kurzfristig umsetzbar ist.
Für den Betrieb der Linien 2 und 5 bedeutet das, dass der bald beginnende Doppeltraktionsbetrieb technisch vorerst auf die Achsen Rum - Technik West und Josef-Kerschbaumer-Straße - Technik West beschränkt sein wird.
Der "Schienenbonus-Effekt", d.h. der anfängliche starke Anstieg der Fahrgastzahlen auf den Linien 2 und 5 nach Umstellung von Bus- auf Bahnbetrieb, wurde durch die Corona-Pandemie eingebremst; während der Lockdowns sind die Fahrgastzahlen naturgemäß stark eingebrochen. Ob deren Anstieg nach Ende der Pandemie im selben Ausmaß weitergehen wird, ist noch nicht abschätzbar.
(mps)