Seit 25. Jänner gilt in allen öffentlichen Verkehrsmitteln die gesetzliche Tragepflicht für FFP2-Schutzmasken. Daran erinnern bis zum Ende der Maskenpflicht auch Straßenbahnen der IVB, wie der hier abgebildete Tw 310.

Am Donnerstag, dem 14. Jänner wurde Innsbruck durch außergewöhnlich starke Schneefälle von 30 cm pro 24 Stunden heimgesucht, die bereits in der Nacht begonnen hatten. Statistisch treffen solche Schneemengen die Stadt Innsbruck nur alle sieben Jahre, ein gewöhnlicher Winter verläuft in Innsbruck mit allenfalls kleinsten Schneemengen.

Dem städtischen Winterdienst gelang es trotz Mobilisierung aller Reserven nicht, bis zum Beginn des Tagesverkehrs Strecken und wichtigste Haltestellen ausreichend vom Schnee zu befreien. Im Tramnetz sollen zur Schneeräumung neben Atw 22 dem Vernehmen nach auch die Tw 2 und 3 mit montierten Schneepflügen unterwegs gewesen sein; sogar die Linie 6 wurde morgens geräumt.

Während die Linien 1, 3 und STB weitgehend klaglos, wenn auch nicht nach Fahrplan funktionierten, sorgten die vielen Abzweig- und Parallelweichen auf den Linien 2 und 5 für zahlreiche Stillstände. Die Weichenheizungen waren mit den Schneemengen überfordert, mehrmals standen lange Kolonnen von Bahnen an verschiedenen Stellen im Netz und waren Kurzwenden über die Zwischenwendestellen notwendig.
Zeit- und abschnittsweise fuhren einige wenige Schienenersatzbusse. Da die Buslinien jedoch naturgemäß noch viel schlimmer betroffen waren und aus der knappen Busreserve Einschübe bestritten werden mussten, gab es kaum verfügbare Schienenersatzbusse.

Mit Ende der Schneefälle im Lauf des Freitags kann mit einer langsamen Besserung der Lage gerechnet werden, auch wenn die Schneeräumung der mehr als 500 Haltestellen noch viele Tage dauern wird. Ein Abschmelzen des Schnees ist derweil nicht in Aussicht; die Tageshöchsttemperatur bleibt mit 2 °C bis nächste Woche winterlich tief.

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Bis 19. Jänner hatte sich die Schneemenge im Großraum Innsbruck nach weiteren schweren Schneefällen auf insgesamt 80 cm erhöht; Straßenbahnen konnten an vielen Haltestellen nur noch die erste Türe öffnen, da die Schneemassen die Außenschwenktüren blockierten. Es kam zu zahlreichen weiteren Kurzführungen und längeren Ausfällen, ein geordneter Betrieb war nicht möglich.

In den Morgenstunden des 18. Jänner waren etwa die empfindlichen Doppelkreuzungsweichen an der Kreuzung Brunecker Straße, Ing.-Etzel-Straße, Museumstraße wieder unbefahrbar geworden. Alle Linien mit Ausnahme der Linie 6 passieren diesen Kreuzungskomplex. Das Bild rechts zeigt die gestapelten Bahnen Richtung Osten in der Museumstraße.

Eine Entspannung der Lage trat erst am Nachmittag des 19. Jänner ein. In den folgenden Tagen ist aufgrund des prognostizierten Temperatursprungs auf bis zu 9 °C dennoch mit weiteren Schwierigkeiten bis hin zu lokalen Überflutungen zu rechnen.

Am späten Nachmittag des 8. Jänner kam es am Wendepunkt Schützenstraße der Linie 5 zu einer außergewöhnlich schwierigen Weichenfehlfahrt durch Tw 372. Ein Drehgestell landete in der Ablenkung Richtung Josef-Kerschbaumer-Straße, während der Rest des Zuges wie beabsichtigt in den Gleiswechsel einbog.
Die Folge waren Beschädigungen des Drehgestells, aber auch des Stromabnehmers. Zur Behebung war die Beiziehung der Feuerwehr und des Zweiwege-Arbeitsfahrzeugs Nr. 742 des Oberleitungstrupps notwendig. Währenddessen waren die Strecken beider Linien, also auch der Abzweig der Linie 2, vollständig blockiert.

Der Triebwagen wurde nach dem Eingleisen und Flottmachen für eine Abschleppung gegen 19 Uhr 30 vom Arbeitsfahrzeug abgeschleppt. Im Streckenabschnitt Josef-Kerschbaumer-Straße bis Zwischenwendestelle Hochhaus Schützenstraße war für ca. 3 1/2 Stunden für beide Linien ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

Die Mehrzweck-Arbeitslok 22, vor allem eingesetzt für Oberbauarbeiten auf den Überlandstrecken, aber auch geeignet für die (heutzutage nur noch selten nötige) Schneeräumung, nähert sich dem Ende ihrer Lebensdauer.
Die Diesellok mit Baujahr 1998 benötigt auf Grund ihres Alters immer öfter Ersatzteile, die kaum mehr zu bekommen sind. Ihr Betrieb wird daher zunehmend unwirtschaftlich.
Wie aus den IVB-Werkstätten zu erfahren war, ist deshalb die Beschaffung einer neuen großen Mehrzwecklok im Jahr 2025 geplant; mit der Ausschreibung dürfte somit frühestens 2023 zu rechnen sein. Die Kosten für ein derartiges Fahrzeug bewegen sich bei etwa vier Millionen Euro.

Außerdem wird zusätzlich zum 2013 beschafften Zweiwegefahrzeug 749, das für Fahrleitungsarbeiten eingesetzt wird, ein weiteres Zweiwegefahrzeug mit mehreren Verwendungsmöglichkeiten angekauft. Das neue Zweiwegefahrzeug kann dann etwa auch zur Pflege der künftigen Grüngleise im Stadtnetz genutzt werden. Diese Beschaffung ist für 2024 vorgesehen. Hierfür sollen Kosten von rund einer halben Million Euro veranschlagt sein.

Der Arbeitswagenfuhrpark der IVB, zur Zeit bestehend aus 2 Triebwagen, 1 Lok, 1 Zweiwegefahrzeug sowie 8 Beiwagen (die sich aufteilen in 4 Loren, 2 Transportwagen, 1 Kesselwagen sowie 1 Schottertransportwagen) erhält damit einen weiteren Verjüngungsschub. Mit den historischen Triebwagen 2 und 3 (beide Baujahr 1909), die mit Schneepflügen ausgerüstet werden können, gehören zu diesem Teil des IVB-Fuhrparks auch Schienenfahrzeuge, die inzwischen 112 Jahre alt sind - zwei weitere Triebwagen dieses Typs, 1 und 4, sind bereits seit langer Zeit im Straßenbahnmuseum im alten Stubaitalbahnhof zu finden. Die IVB stehen mit diesen Altfahrzeugen aber nicht alleine da; auch in anderen westeuropäischen Städten, wie etwa in Düsseldorf, werden Triebwagen der ersten bis dritten Generation noch zur Schneeräumung oder zum Rangieren verwendet, was bei seltenem Einsatz auch wirtschaftlich ist.