Übersicht
Ausblick auf den weiteren Schienennetz-Ausbau unter neuer Stadtregierung
Im Regierungsvertrag festgelegte und ermöglichte Erweiterungen von Tram und S-Bahn
06/03/2018

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Am 24. Mai wurde die neue Stadtregierung unter Führung von Bürgermeister Georg Willi (Grüne) angelobt. Willi hatte die Stichwahl um das Bürgermeisteramt am 6. Mai mit 52,91% der Stimmen gewonnen, nachdem die Grünen bei der Gemeinderatswahl am 22. April mit 24,16% die meisten Stimmen erhalten hatten. Die neue Koalition, die plangemäß bis 2024 regieren soll, besteht aus den Grünen, der Liste "Für Innsbruck", der ÖVP und der SPÖ.

Bereits im Vorfeld der Wahl hatte strassenbahn.tk die Wahlprogramme im Hinblick auf Tram und S-Bahn analysiert.

Die neue Stadtregierung definiert als oberstes verkehrspolitisches Ziel das Eindämmen des motorisierten Individualverkehrs und Förderung und Ausbau von öffentlichem Verkehr, Rad- und Fußverkehr. Daneben sind im Arbeitsübereinkommen auch die Fertigstellung der Linie 5, die Attraktivierung und Wiederverlängerung der Linie 6 in die Innenstadt, die Fortführung des Baues der neuen S-Bahnhöfe und die Beseitigung der beim Bau der Linien 2 und 5 entstandenen Umsetzungsmängel direkt festgehalten. Ebenfalls direkt festgehalten ist, dass für weitere Ausbaumaßnahmen des Schienennetzes Fördermittel vom Bund eingefordert werden. Für diese Ausbaumaßnahmen möchte Bürgermeister Willi so rasch wie möglich Trassenfreihaltungen erreichen.

Der Ausbau der Linie 6 über ihre Wiederverlängerung in die Innenstadt und notwendige Beschleunigungsmaßnahmen hinaus und damit auch ihre Verlängerung ins Ortszentrum von Igls hängt von den Ergebnissen der gemeinderätlichen Arbeitsgruppe zur Linie 6 ab. Bis Ende des Jahres sollen diese Ergebnisse vorliegen.

Der weitere Ausbau des Tramnetzes wird von der ebenfalls im Arbeitsübereinkommen enthaltenen Fortschreibung des heute noch gültigen Verkehrskonzepts "VKZ 1989" abhängen. Dieses bildete die Basis für das "Straßenbahn- und Regionalbahnkonzept" und damit die seit 2010 realisierten Ausbaumaßnahmen. Davon und vom gerade in Entwicklung befindlichen städtischen Mobilitätskonzept MOBIL21 hängt auch die städtische Unterstützung für die Verlängerung der Linie 5 von Rum nach Hall und die Verdichtung der Stubaitalbahn ab.

Da der Verbesserung der Verkehrssituation im Industrie- und Gewerbegebiet Rossau innerhalb der Koalition höchste Priorität zugemessen wird und für eine Tramstrecke Amras - DEZ - Rossau - O-Dorf bereits eine Trassierungsstudie vorliegt, hat diese gut 3 km lange Schienenverbindung, die auch einen Netzlückenschluss darstellt, gute Chancen, mittelfristig realisiert zu werden.

Kurzfristiger könnte die nur gut einen halben Kilometer lange und daher mit ca. 7 Mio. Euro vergleichsweise kostengünstige Verbindungsstrecke Bergisel - Tivoli - Amras baureif werden; der Bedarf danach hängt vor allem davon ab, ob südlich des Tivolistadions ein neues Wohnquartier errichtet wird.

Aktuell keine Mehrheit in der Koalition findet die Südwestverlängerung der Linie 3 zum USI-Gelände mit der Option einer weiteren Verlängerung bis zum Flughafen, für die bereits ein Grundsatzbschluss und Trassensicherungen existieren. Ihre eventuelle Realisierung wird von der Fortschreibung des Verkehrskonzepts und dem eventuellen Bau eines Autobahnanschlusses Flughafen abhängen.

Meinung

Wir haben es geschafft, die Wahlen gewonnen und konnten einen Großteil der Vorhaben aus unserem Wahlprogramm für den Umweltverbund entweder direkt oder verklausuliert im Regierungsprogramm unterbringen. Beim Kapitel Mobilität durfte ich selbst an den Koalitionsverhandlungen mitwirken und danke an dieser Stelle allen Beteiligten für das konstruktive Klima, insbesondere aber der SPÖ, die viele der Forderungen von uns Grünen im Mobilitätsbereich unterstützte.

Speziell danken möchte ich aber all jenen, die uns bei der Wahl ihre Stimme gegeben und damit entsprechend gestärkt haben. Ich werde mich bemühen, die Fehler, die in den letzten Jahren beim Bau der neuen Tramstrecken passier sind, mit Hilfe unserer Mobilitätsstadrätin und unseres Bürgermeisters schnellstmöglich zu beseitigen, soweit möglich, oder zumindest so zu entschärfen, dass keine Störungen mehr auftreten können. Das betrifft Trassierungsprobleme genauso wie Störhalte an Ampeln. Auch für Trassenabschnitte mit begrünten Gleisen gibt es schon konkrete Vorstellungen.
Danke für euer Vertrauen!

Manni Schneiderbauer

Arbeitsübereinkommen 2018 bis 2024 (PDF)

> Tram / Stadtbahn im Forum
> S-Bahn im Forum

(mps)

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