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News-Roundup April
Themen: CAF im Ausschreibungsrennen, Erstes Gleis in Hötting-West verlegt, Kein Rasengleis in der Reichenauer Straße
04/02/2015
04/25/2015

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> Baskischer Hersteller CAF mischt bei Tram-Ausschreibung mit ()


CAF Urbos 3 in Belgrad

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Bild: IIAleksandarII - Lizenziert unter CC BY-SA 3.0
Der baskische Schienenfahrzeughersteller Construcciones y Auxiliar Ferrocarriles (CAF) nimmt unbestätigten, inoffiziellen Informationen zufolge an der laufenden Fahrzeugausschreibung teil.

Laut mehreren Informanten soll eine Delegation der IVB nach Sevilla gereist sein, um dort Fahrzeuge des aktuellen Typs Urbos 3 im Liniendienst zu begutachten. Näheres ist nicht bekannt, auch nicht, welche Hersteller sonst noch an der Ausschreibung teilnehmen. Es darf jedoch angenommen werden, dass auch Bombardier Transportation unter den Ausschreibungsteilnehmern ist.

CAF stellt seit 1993 Straßenbahnwagen her. Fahrzeuge der Typen Urbos 1, Urbos 2 und Urbos 3 sind aktuell weltweit in 23 Städten im Einsatz oder stehen vor der Inbetriebnahme, unter anderem in Innsbrucks Partnerstadt Freiburg.



> Erstes Gleis in der Technikerstraße in Hötting-West verlegt ()


Bis hierher wurde am Mittwoch das Gleis verlegt

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Heute Mittwoch wurden in der Technikerstraße die ersten Schienen des Richtung Westen führenden Gleises der Linien 2 und 5 verlegt. Damit hat in diesem Streckenabschnitt der eigentliche Gleisbau des Jahres 2015 begonnen.

Die nächste Gleisbaustelle ist bereits im Gang, auch im Abschnitt Luis-Zuegg-Straße - Peerhofstraße wird in Kürze mit den Gleisverlegearbeiten begonnen.

Weitere Gleise werden dieses Jahr in Pradl ab Mitte Juli im Abschnitt Defreggerstraße - Langstraße, am südseitigen Innrain und im Kreuzungsbereich Fischerhäuslweg verlegt.



> Ostabschnitt der Reichenauer Straße bleibt voraussichtlich ohne Rasengleis (), upgedatet




Visualisierung des betroffenen Streckenabschnittes

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Grafiken: Stadt Innsbruck
Der rund 700 Meter lange Streckenabschnitt der in Bau befindlichen Linien 2 und 5 in der Reichenauer Straße zwischen Radetzkystraße und Langem Weg soll nun doch nicht, wie ursrpünglich vorgesehen, als "grünes Gleis" ausgeführt werden.

Das Büro von Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider führt als Begründung an, dass die Trasse für ein Rasen- oder "Kräutergleis" (Gleiskörper mit Bewuchs aus niedrigen Flechten und Moosen) mehr Platz beanspruchen würde und somit die Kosten für Grundeinlösen gestiegen wären. Die vorgesehenen Begrünungsmaßnahmen wie Baumreihen und Grünflächen im Umfeld dieses Streckenabschnitts würden ausreichen.

Noch im Jahr 2013 hatte die Stadtregierung die Bevölkerung online befragt, ob beim Tram-Ausbau die Errichtung von Rasengleisen gewünscht sei. Die Frage war damals von einer klaren 82%-Mehrheit mit "Ja" beantwortet worden - strassenbahn.tk berichtete im Juli 2013. Anschließend war das Rasengleis in der östlichen Reichenauer Straße nebst einiger weiterer Rasengleisabschnitte in die laufende Planung eingeflossen, für andere Streckenabschnitte war keine Umplanung ohne neue Beschlüsse, Zeitverzögerungen und damit verbundene zusätzliche Kosten mehr möglich.

Somit werden die Linien 2 und 5 voraussichtlich nur westlich von Technik-West und abschnittweise im Olympischen Dorf auf begrüntem Gleis rollen.

Meinung

Erneut wurde hier eine Chance vergeben, den urbanen Raum gerade in diesem höchst dicht besiedelten Viertel durch eine begrünte Gleistrasse enorm aufzuwerten, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und das Mikroklima zu verbessern.

Enttäuschend ist hier die Performance der Grünen in der Stadtregierung, die ursprünglich mit viel Elan und guten Argumenten nach der im Artikel erwähnten Bürgerbefragung einen begrünten Gleiskörper in die laufende Planung hineinreklamiert hatten. Der Autor dieser Zeilen, selbst langjährig loyaler Grünwähler und Ersatzgemeinderat der Innsbrucker Grünen, ist von der eigenen Partei in dieser Sache ausgesprochen schwer enttäuscht. Am Ende konnte sich doch die Asphaltiererfraktion durchsetzen - "nur" ein paar zehntausend Euro hätten hier den entscheidenden Unterschied zwischen einem randbegrünten Verkehrskorridor mit 1960er-Jahre-Asphaltwüstenflair und zeitgemäßer Stadtgestaltung ausgemacht. Der in einer Onlinebefragung offenkundig gewordene Wille einer, wenn auch nicht repräsentativen, Bevölkerungsmehrheit wird hier leider auch von den Grünen schlichtweg ignoriert - ein Bärendienst für das Vertrauen der BürgerInnen in ihre politischen VertreterInnen.

Es bleibt nun zu hoffen, dass die geplanten Rasengleise im Olympischen Dorf und an der Westspange nicht auch einem auf der falschen Seite angespitzten Sparstift zum Opfer fallen. Gespart werden sollte stattdessen besser bei öffentlichen Stellplätzen und unnötigen Zweit- und Drittfahrspuren für den motorisierten Individualverkehr, deren Errichtung und Erhaltung ja auch Kosten verursacht.
Manni Schneiderbauer


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Auf Nachfrage wurde uns von der Stadtregierung mitgeteilt, dass die vorgesehenen Rasengleisabschnitte im Olympischen Dorf nicht gefährdet seien. Es werde sogar derzeit die Strecke der Linie 2 von der Schützenstraße bis zur Endstation umgeplant, so dass diese sich mit begrünten Gleisen besser in die Parkanlage einfügt, und um eine vorteilhaftere Lage der Endstation beim Stadtteilzentrum O-Dorf zu ermöglichen.

Weiters sei eine Realisierung des Rasengleises in der östlichen Reichenauer Straße nicht ohne größere Verzögerung des Baubeginns wegen des zusätzlichen Flächenbedarfs möglich gewesen. Man habe sich daher kurzfristig entscheiden müssen, auf das Rasengleis zu verzichten.

(mps)

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