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Neue Brücke für die Stubaitalbahn in Mutters
Fahrzeitgewinn durch Begradigung, Mutterer Brücke und Mutterer Tunnel sollen stillgelegt werden
08/12/2013

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Grün: Bestandsstrecke und Bereich der neuen Brücke
Rot: Stillzulegender Streckenabschnitt

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Luftbild: Google Maps, Ergänzungen: www.strassenbahn.tk
Die 109 m lange und dieses Jahr 109 Jahre alte Mutterer Brücke, auch bekannt als Mühlbachgrabenviadukt, und der Mutterer Tunnel sollen stillgelegt werden. An ihrer Stelle ist der Bau einer neuen, etwa 200 m langen Brücke geplant.

Das Bauprojekt der Innsbrucker Verkehrsbetriebe befindet sich noch in der Erhebungsphase. Fest stehe aber, wie uns IVB-Betriebsleiter Harald Jösslin mitteilte, dass der Bau solch einer neuen Brücke kostengünstiger wäre als die Sanierung der alten Brücke und des Tunnels. Das hätten Berechnungen bereits ergeben.

Die IVB versprechen sich durch den Neubau nur Vorteile, unter anderem eine Verbesserung in der Trassierung und damit auch eine Verkürzung der Fahrzeit, da mehrere Gleisbögen entfallen. Durch die Begradigung würde auch der Verschleiß gesenkt.

Tatsächlich könnte durch die Begradigung und den Entfall des Tunnels, für den aus Sicherheitsgründen ein Geschwindigkeitslimit von 20 km/h gilt, rund eine Minute Fahrzeit eingespart werden, was auch die derzeit ungünstig ausbalancierten Zugkreuzungen in Feldeler beschleunigen würde.



Fotolithografie der Mutterer Brücke aus 1905

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Foto: Sammlung Hilmar / Holger Werner, veröffentlicht im Inntram-Museum
Die Mutterer Brücke mit ihren charakteristischen, an Teleskopstangen erinnernden Pfeilern wurde von Joseph Riel geplant, ab 1903 errichtet und 1904 in Betrieb genommen. Sie ist 109 m lang, an der höchsten Stelle 25 m über Grund und gehörte seinerzeit zu den ersten Stampfbetonkonstruktionen. Der Gleiskörper befindet sich auf einem Tragwerk aus Eisenfachwerk.
In der Vergangenheit mussten immer wieder Sanierungsarbeiten an der Brücke vorgenommen werden.

Unklar ist, was mit der Brücke nach ihrer Stilllegung passieren soll. Eine Entfernung ist nicht möglich, da sie unter Denkmalschutz steht. Da es sich um ein wichtiges Industriedenkmal handelt, wäre ihre Schleifung auch nicht wünschenswert - und obendrein wegen der massiven Betonpfeiler nur mit sehr großem Aufwand zu bewerkstelligen.

Der 148 m lange Mutterer Tunnel mit seinen damals ebenfalls sehr fortschrittlichen Betonportalen schließt nordseitig an die Brücke an. Auch er ist längst ein Sanierungsfall. Seit jeher sollen dort Wassereinbrüche ein Problem sein.

Ein Zeithorizont oder die Höhe der Kosten für Umtrassierung und Brückenneubau sind noch nicht bekannt.



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(ivb, mps)

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