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Erste Details der Neutrassierung Sillpark - Leipziger Platz
Staugefährdetes Streckenstück weicht moderner Stadtbahn-Trasse, Leipziger Platz wird zum Gleisknoten
06/28/2011
06/29/2011
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Skizze der Neutrassierung (Version 2) nach offiziellem Planmaterial
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Der Fließtext dieses Artikels wurde aktualisiert.
Der Streckenabschnitt Sillpark bis Leipziger Platz der Linie 3 wird im Rahmen des Straßenbahn- und Regionalbahnkonzepts im kommenden Jahr als moderne Stadtbahnstrecke mit Busmitbenützung neu errichtet - strassenbahn.tk berichtete zuletzt im März.
Wir haben dazu von Projektleiter Ing. Harald Muhrer die ersten Details erfahren.
Die Skizze rechts zeigt die einen guten halben Kilometer umfassende Neutrassierung. Sie beinhaltet auch bereits einen kurzen Streckenabschnitt der zukünftigen Strecke der Linie 3 vom Leipziger Platz in die Amraser Straße.
Die Skizze wurde nach einem aktuellen Übersichtsplan der IVB erstellt, den wir aber aufgrund noch möglicher Änderungen in der Straßentrassierung im Abschnitt westlich der Friedensbrücke nicht zeigen können. Deshalb enthält die Skizze auch keine Details der Straßen- und Radwegtrassen.
Im folgenden Text sehen wir uns den Streckenabschnitt von West nach Ost genauer an.
Sillpark
Nach Prüfung der 2007 erstellten verschiedenen Trassierungsvarianten wurde das ursprüngliche Vorhaben einer viergleisigen Haltestellenanlage beim Sillpark fallen gelassen. Hier entsteht stattdessen eine zweigleisige Station, die pro Gleis für maximal drei Flexity-Straßenbahnen bzw. eine Flexity-Doppeltraktion und eine Einzelgarnitur gleichzeitig Platz für den Fahrgastwechsel bietet. Die Station wird außerdem auch weiterhin von Buslinien angefahren. Wartezeiten bei voll belegter Station müssen dort mittels rasch reagierender Ampelschaltung vermieden werden.
Amraser Straße bis Friedensbrücke
Nach der Station Sillpark führt die Trasse in Mittellage weiter bis kurz vor der Friedensbrücke. Der Bogenradius aus der Station Sillpark heraus, die großteils bereits leicht im Bogen liegen wird, wird verringert, um den Verschleiß zu senken und eine höhere Fahrgeschwindigkeit zu ermöglichen.
Vor der Friedensbrücke schwenkt die Trasse dann in nördliche Randlage. Hier gibt es eine Querungsstelle für den Straßenverkehr in Richtung Zentrum.
Friedensbrücke
Weiter über die Friedensbrücke verläuft die Trasse auf der Nordhälfte der Brücke, vom Straßenverkehr mit einem Hochbord abgetrennt.
Leipziger Platz
Etwa auf Höhe des Hallenbades Amraser Straße beginnt die dreigleisige Haltestellenanlage Leipziger Platz. Gleichzeitig teilt sich hier die Strecke: während heute die Linie 3 von dort in die Defreggerstraße weiterfährt, folgt diese künftig weiter der Amraser Straße, während die Linie O und die Ost-West-Stadtbahn ("Regionalbahn") in Zukunft die Defreggerstraße bis zur Langstraße durchfahren.
Auch eine Buslinie - aller Wahrscheinlichkeit nach die Linie C - soll künftig dort verkehren, da der bestehende Streckenabschnitt der Linie 3 durch die Pradler Straße bekanntlich durch die Neubaustrecke entlang der Amraser Straße ersetzt wird.
Dreigleisige Haltestelle und Ausfädelung
Am Leipziger Platz werden die Bahnen aller Linien in Richtung Zentrum am nördlichen Gleis halten. Das Mittelgleis wird von der Linie O und der Ost-West-Stadtbahn stadtauswärts verwendet, während die Linie 3 stadtauswärts am südlichen Gleis hält, die Türen aber linksseitig öffnet. Die Gründe dafür: der südliche Bahnsteig ist zu kurz für Doppeltraktionen, und im Fall eines am Mittelgleis abgestellten Fahrzeuges müssen auf die Linie O oder die Ost-West-Stadtbahn wartende Fahrgäste auf diese Weise nicht den Bahnsteig wechseln.
Wie bereits angedeutet, ist ein weiterer Verwendungszweck des Mittelgleises das Abstellen von defekten Tramfahrzeugen, Einschubwagen oder Arbeitsfahrzeugen. Falls das Gleis auf diese Weise belegt ist, verwenden alle Linien stadtauswärts das südliche Gleis der Linie 3.
Außerdem gibt es Überlegungen, die Linie STB bis zum Leipziger Platz zu verlängern. Diese würde dann am Mittelgleis halten und auch dort wenden.
Der südliche Bahnsteig wird ausschließlich von Regionalbussen genutzt.
Die Anlage wird insgesamt acht Weichen und drei Kreuzungen enthalten. Eine zunächst geplant gewesene Parallelweiche in der Defreggerstraße wird nicht errichtet, da die Ost-West-Stadtbahn keine Überholmöglichkeit benötigt.
Die in der Skizze ersichtlichen drei Abzweigeweichen in die Amraser Straße und die dazugehörigen drei Kreuzungen werden bei der Errichtung der Anlage zunächst ausgespart, da sie bei Inbetriebnahme der Linie O sonst bereits einseitig abgenutzt wären.
Keine Ampelwartezeiten
Sämtliche Ampelanlagen entlang der Neubaustrecke sollen so programmiert werden, dass Bahnen und Busse grundsätzlich verzögerungsfrei verkehren können. Bisher gibt es nur am Leipziger Platz stadtauswärts eine Ampelanmeldung für den öffentlichen Verkehr.
Neugestaltung des Straßenraums
Im Zuge des Neubaus werden weite Teile des umgebenden Straßenraums neu gestaltet. Neben insgesamt 20 Bäumen, darunter zwei Baumreihen, und zahlreichen Grüninseln am Leipziger Platz, erhält auch der Bereich der Trassenverschwenkung am Westrand der Friedensbrücke neue Grünelemente.
Der Leipziger Platz selbst wird in seiner Nordhälfte mit Ausnahme der Zufahrt zum Parkplatz des Hallenbades autofrei. Er wird mit seiner Durchgrünung den südseitig angrenzenden Rapoldipark erweitern.
Außerdem bekommt der Leipziger Platz an seinem östlichen Rand eine zweite vollwertige Radwegquerung.
Umsetzungszeitpunkt
Der Bau ist für 2012 vorgesehen, auch weil der schlechte Zustand der bestehenden Gleisanlagen keinerlei Verzögerung mehr zulässt.
Detailansicht der Haltestellenanlage Leipziger Platz
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© IVB
(mps,ivb)
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