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Gab es zu Anfang des Jahres noch die Hoffnung, dass im Sommer endlich mit dem Bau der ersten Tram-Neubaustrecke Richtung Westen begonnen werden könnte, hat sich diese durch weitere Verzögerungen auf politischer und planerischer Ebene zerschlagen.

Derzeit steht ein Baubeginn zu Anfang des kommenden Jahres im Raum, der aber nur gehalten werden kann, wenn sich durch Behördenverfahren keine weiteren Verzögerungen ergeben.

Im Augenblick wird die Auftragsvergabe der Detailvermessungsarbeiten vorbereitet und an der Detailplanung gearbeitet. Sollten straßenbau- und eisenbahnrechtliches Verfahren, die Erweiterung der Linienkonzession und die notwendigen Bebauungsplanänderungen zeitgerecht abgewickelt werden können, ist der Baubeginn für die Strecke Richtung Linser-Areal mit Anfang kommenden Jahres vorgesehen.

Sollte dieser Termin gehalten werden, liegt die Umsetzung des Gesamtprojektes eineinhalb Jahre hinter dem Plan; um den Abschnitt zum Bahnhof Hötting zeitgerecht eröffnen zu können, wird das ganze Jahr 2010 über mit Hochdruck gearbeitet werden müssen.

Neben den Gleissanierungsarbeiten - strassenbahn.tk berichtete - könnte im kommenden Sommer dennoch schon eine Neubaustrecke entstehen, nämlich die schon Anfang 2008 angekündigte Verlängerung der Linie 3 durch die Philippine-Welser-Straße in Richtung des Amraser Siedlungskerns mit neuem Endbahnhof.
Dafür stehen die Chancen gut: wie wir von den IVB erfahren haben, ist das Projekt so weit, dass es im Sommer umgesetzt werden kann - vorausgesetzt, die Politik gibt bis spätestens Ende Mai grünes Licht.

Kommentar
Die weitere Verzögerung des Baustarts von Linie O und Ost-West-Stadtbahn kann nun nur noch hingenommen werden - wenigstens wird jetzt wieder mit Hochdruck gearbeitet und es wurde mit Jahresbeginn 2010 auch ein erster konkret möglicher Baubeginntermin genannt.
Bis dahin ist das Verlängerungsprojekt in Amras eine gute Sache, verkehrlich sinnvoll und außerdem auch notwendig, um der Linie 3 in diesem Außenbereich zu mehr Fahrgästen zu verhelfen - immerhin werden entlang der Philippine-Welser-Straße in den nächsten Jahren mehrere hundert Menschen neu gebaute Wohnungen beziehen, und mit der nach Osten verschobenen Endstation wird erstmals auch ein großer Teil des Amraser Siedlungskerns abgedeckt.
Bei dieser Gelegenheit sollte jedoch auch an eine Trassensicherung Richtung DEZ gedacht werden, um langfristig vielleicht einen Netzzusammenschluss über die Rossau ins O-Dorf zu schaffen. Eine Anbindung der Rossau mittels Stadtbahn wäre enorm wichtig, entsteht dort doch beispielsweise gegenüber des DEZ noch dieses Jahr ein Büroturm mit 10.000 qm Nutzfläche und ein weiterer Businesspark.
Nun liegt es jedenfalls an Bürgermeisterin Hilde Zach und Verkehrsstadtrat Walter Peer, dafür zu sorgen, dass die Umsetzung zeitgerecht beauftragt wird - das wäre auch sehr im Interesse der gesamten angekündigten Straßenbahn-Ausbauoffensive, die mangels jeglicher Bautätigkeit in den Augen vieler BürgerInnen bereits stark an Glaubwürdigkeit verloren hat.

Manni Schneiderbauer, AIN