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Talent-Triebwagen ab 2007, S-Bahn ab 2012
Vorplanungen laufen · ÖBB prüfen derzeit Bau neuer Haltestellen · Vorbild ist die S-Bahn Salzburg
07/18/2006

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Anläßlich einer kürzlich stattgefundenen Veranstaltung der Wirtschaftskammer und der "Initiative Vernünftiger Verkehr" zum Thema ÖPNV wurden neue Details über das geplante S-Bahn-Netz im Tiroler Zentralraum bekanntgegeben.

Neues Wagenmaterial für das Regionalzug- und spätere S-Bahn-System
Zunächst werden laut Mag. Georg Fuchshuber (Geschäftsführer VTG) bald auch im Großraum Innsbruck die veralteten "City Shuttle"-Züge durch moderne Triebwagen des Typs "Talent", wie sie beispielsweise auf den S-Bahn-Netzen von Wien und Salzburg bereits im Einsatz sind, ersetzt.
Die Finanzierungsverhandlungen des Landes mit den ÖBB sind kurz vor dem Abschluss, mit den ersten "Talent"-Einsätzen in und um Innsbruck sei laut Fuchshuber ab 2007 zu rechnen.

Mit den neuen Fahrzeugen und weiteren Maßnahmen wird ab nächstem Jahr als "Vorläufer" der künftigen S-Bahn das Regionalzugangebot im Großraum Innsbruck, in dem jetzt schon westlich der Stadt im 30- und östlich der Stadt im 60-Minuten-Takt gefahren wird, verbessert.

Park & Ride, Regiobusse als Zubringer
Die bereits in Umsetzung befindlichen weiteren Maßnahmen bestehen im Tiroler Zentralraum aus neuen Park & Ride - Anlagen in Landeck, Imst-Pitztal, Ötztal, Kematen, St. Jodok, Telfs-Pfaffenhofen, Steinach am Brenner, Matrei am Brenner, Jenbach, Schwaz und Hall in Tirol, sowie weiteren Regiobus-Netzen und neuen Umsteigeknoten an den Bahnhöfen und Haltestellen. Ziel ist, die Regiobusse als vertaktete Zubringer zu den Regionalzügen bzw. zur künftigen S-Bahn auszubauen, was teilweise auch bereits umgesetzt wurde.
Ergänzend dazu sollen dort, wo keine Schienenverbindungen bestehen, VVT-Schnellbuslinien unter dem Markennamen "Regio-Express" eingeführt werden.

S-Bahn mit Intervallen von bis zu 10 Minuten denkbar
Gleichzeitig arbeiten die ÖBB, so Dr. Alexander Jug (Leiter ÖBB Personenverkehr Tirol), an den Entscheidungsgrundlagen für das zukünftige S-Bahn-Netz.
Möglich werde der Betrieb einer S-Bahn in Ost-West-Richtung, so Jug, ab 2012, weil ab dann die viergleisige Unterinntaltrasse zur Verfügung stehe; ab dann sei theoretisch ein 10-Minuten-Takt möglich. Derzeit werde "mit dem europaweit größten Planungssystem" die Einrichtung weiterer Haltestellen im Großraum Innsbruck untersucht. Jug betonte auch, dass die S-Bahn als Ergänzung, nicht als Konkurrenz der geplanten IVB-Stadtregionalbahn zu sehen sei.

Vorbild für die Innsbrucker S-Bahn ist die teilweise bereits in Betrieb befindliche S-Bahn Salzburg, seit deren Eröffnung im Jahr 2001 bereits ein Fahrgastzuwachs von 14 % auf den bedienten Relationen verzeichnet werden kann.
Im Abschnitt Telfs - Hauptbahnhof - Wörgl benützen derzeit täglich bis zu 20.000 Menschen die Regionalzüge der ÖBB, zwischen Landeck und Telfs sowie Hauptbahnhof und Steinach bis zu 10.000; dies sind die Relationen im Zentralraum, in denen sich eine S-Bahn rentieren würde.

Meinung

Der ÖPNV verzeichnet in Tirol seit 2001 einen Fahrgastzuwachs von 7,8 %. In diesem Zeitraum wurden zahlreiche Regiobusnetze im ganzen Land und ein S-Bahn-ähnlicher Taktverkehr auf der Schiene im Großraum Innsbruck eingeführt.
Erste Erfolge sind also bereits zu verzeichnen; der beschrittene Weg muss weiter gegangen werden, dann kann man diese noch wesentlich steigern. Und offenbar wird er jetzt weitergegangen. Initialzündung dafür waren einerseits der groß angelegte Straßenbahnausbau in Innsbruck und andererseits das erfolgreiche Regiobus-Konzept des VVT, der neuerdings mit dem Slogan "Wir bewegen das Land" wirbt - in Anlehnung an den Slogan IVB, "wir bewegen die stadt", die inzwischen ebenfalls ein positives, modernes Image haben und weitgehend mit sehr gutem Service aufwarten.
Erfreulich ist nun vor allem, dass die S-Bahn sich endlich in der Konzeptionsphase befindet und nicht mehr nur aus einer Worthülse der Landesregierung besteht, dass die Fahrzeuge dafür bereits beschafft werden, die Infrastruktur baulich vorbereitet wird und man die Regiobuslinien mit der Bahn abstimmen möchte, anstatt parallel zu fahren. Letztere werden mittels dynamischer Haltestellenanzeigen und Bevorrangungsschaltungen innerhalb der nächsten drei Jahre ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht.
Spät, aber doch, hat man auch hierzulande die Zeichen der Zeit erkannt!


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(mps)

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