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Nach der Wahl: Verkehrspolitische Ziele der neuen Stadtregierung
Themen Tram-Ausbau und öffentlicher Verkehr im Regierungsübereinkommen 2006 bis 2012
05/11/2006

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Im Arbeitsübereinkommen der neuen Stadtregierung, das voraussichtlich von 2006 bis 2012 Gültigkeit haben wird, haben die Regierungsparteien FI, SPÖ und ÖVP auch festgelegt, welchen Kurs Innsbrucks Verkehrspolitik in Bezug auf den öffentlichen Verkehr in diesen Jahren einschlagen soll.

Verwaltung
Im Bereich der Verwaltung soll eine Baudirektion in der Magistratsabteilung III gegründet werden, in der die Koordination aller Planungsaufgaben der Stadtplanung, der Verkehrsplanung sowie der Tiefbau- und Grünanlagen zusammenfließen soll. Das bestehende Stadtplanungsamt soll zu einer übergeordneten Dienststelle für Stadtentwicklung umorganisiert werden.
Außerdem soll ein "Verwaltungsverband Mitte" (VVM) gegründet werden, um die Zusammenarbeit mit den Umlandgemeinden auch in den Bereichen der Raumordnung, Stadt- und Verkehrsplanung zu verbessern.

Kommentar
Die vorgesehene neue Hierarchie im Planungsbereich und die Zusammenarbeit mit den Umlandgemeinden im VVM könnten sich, so sie verwirklicht werden, dank besserer Koordination positiv auf die Planung und Umsetzung der neuen Stadtbahnstrecken, aber auch auf infrastrukturelle Maßnahmen wie Busspuren und ÖPNV-bezogene Hoch- und Tiefbauprojekte im Bestandsnetz, auswirken.

Verkehrspolitik
Neben "generellen Verbesserungen des öffentlichen Nahverkehrsangebotes" und der "weiteren Fahrplanoptimierung und Taktverdichtung auf den IVB-Strecken" ist im Arbeitsübereinkommen auch festgelegt, dass die Umsetzung des Straßenbahn- und Regionalbahnkonzepts zügig vorangetrieben werden soll.
Flug- und Fernbahn-Tickets sollen künftig auch im IVB-Netz Gültigkeit haben, und für Pendler und Touristen soll ein "modernes Park&Ride-System geprüft" werden.
Vom Land will man die Planung und Verwirklichung des bereits vor geraumer Zeit von Landesseite angekündigten Schnellbahn-Netzes auf den ÖBB-Trassen einfordern.
In der Kernzone soll ein neues Familienticket den öfentlichen Verkehr für Familien günstiger machen.
Zu guter Letzt will man in diesem Zeitraum auch die gesamte IVB-Dieselbusflotte auf das Niveau der EURO-4-Abgasnorm bringen.

Kommentar
Welchen Zweck eine Integration von Fernbahn- und Flugtickets in das IVB-Netz hat und wie diese Idee genau gemeint ist, lässt das Papier leider offen.
Erfreulich ist die Bekenntnis zum Park&Ride-Konzept, vor allem wenn ein solches mit den Stadtbahn- und S-Bahn-Planungen verknüpft wird - bisher sind die Park&Ride-Möglichkeiten in und um Innsbruck noch sehr dünn gesät. Eine Park&Ride-Anlage in Rum für mit Anbindung durch die künftige Stadtbahn nach Hall wurde bereits vor geraumer Zeit angekündigt.
Auch die S-Bahn ist der Stadtregierung nun bewusst geworden - während etwa im kürzlich präsentierten neuen Verkehrskonzept der Umlandgemeinde Mils bereits zwei Haltestellen für die S-Bahn eingeplant sind, hatte man in der Stadt bislang noch nicht viel davon gehört.
Taktverdichtungen sind auf einigen IVB-Linien dringend notwendig - das derzeitige Sonn- und Feiertagsintervall von 60 Minuten in den Ast-Abschnitten der Linie C beispielsweise ist eines der Mankos, die dringend behoben werden müssen, wie auch der nicht sehr benutzerInnenfreundliche 50-Minuten-Takt der Linie STB.



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(mps)

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