Mit der Schienennahverkehrs-Ausbauoffensive werden auch begleitende Maßnahmen realisiert, die deren positiven Auswirkungen in ihrer Nachhaltigkeit verstärken und die neuen Möglichkeiten optimal nutzbar machen sollen.
Neben der städtebaulichen Neuordnung und Neugestaltung zahlreicher Straßenzüge im Zuge der Straßenbahn-Trassenbauarbeiten und der Abstimmung der städtischen und regionalen Busnetze auf die neuen bzw. beschleunigten Straßenbahn- und Stadtregionalbahn-Achsen sind auch Park&Ride-Anlagen und Verkehrsberuhigung wichtige Grundpfeiler des Schienen-Ausbaus, mit dem eine dringend notwendige Reduktion des motorisierten Individualverkehrs erreicht werden soll - und bei konsequenter Umsetzung auch erreicht werden kann.
Park&Ride Neu-Rum
Östlich des künftigen Nahverkehrsknotens Rumer Hof, wo Ost-West-Stadtregionalbahn, S-Bahn und Buslinien verknüpft werden, soll die erste an das neue Schienennetz angebundene Park&Ride-Anlage entstehen. Dieser Standort ist vom Autobahnanschluß Hall-West aus durch das Industriegebiet und über die Haller Straße für die MIV-PendlerInnen aus den östlichen Vororten und dem Unterland gut erreichbar.
Seitens aller zuständiger Stellen wird darauf hingerarbeitet, die Ost-West-Stadtregionalbahn als Anbindung dieser P&R-Anlage in einer ersten Ausbaustufe bereits zeitgleich mit der Straßenbahn ins Olympische Dorf in Betrieb zu nehmen.
Die Ost-West-Stadtregionalbahn soll dann zunächst zwischen dem P&R Rum und Technik-West im 15-Minuten-Intervall verkehren und damit auch notwendige Verstärkungsfunktionen auf der hochfrequentierten Ost-West-Straßenbahnachse übernehmen.
Der Umsetzungs-Zeithorizont liegt nach derzeitiger Einschätzung bei mindestens viereinhalb Jahren, die Eröffnung könnte somit 2010 erfolgen.
Großräumige Fußgängerzone in der Innenstadt
Weitere Ausbauten der zentralen Fußgängerzone werden demnächst im Rahmen der baulichen Gestaltung der Fußgängerzone Maria-Theresien-Straße Nord geprüft. Es ist zu erwarten, dass mit der Errichtung des zweiten Gleises am Innenstadtring auch der Südteil der Maria-Theresien-Straße zur Fußgängerzone, allerdings wie in der Anichstraße mit Niveauunterschied zwischen Fußgängerbereich und ÖPNV-Fahrbahn wegen des zusätzlichem Busverkehrs, umgestaltet wird, zumal die politischen Parteien sich einhellig zu Fußgängerzonen und Verkehrsberuhigung bekennen und eine Fußgängerzone im Südteil der Maria-Theresien-Straße auch bereits seit Jahren von den dort ansäßigen Wirtschaftsbetrieben gefordert wird.
Die Altstadt, die genannte Nord-Süd-Achse und die derzeit in Umsetzung befindliche Fußgängerachse Anichstraße - Sparkassenplatz - Gilmstraße bilden dann eine zentrale, zusammenhängende Fußgängerzone, die in weiten Teilen von Straßenbahnlinien direkt erschlossen bzw. durchfahren wird.
Dem Vorbild anderer Städte wie etwa Newcastle (UK), Portland (US), Strasbourg (FR), Hannover (DE) oder Freiburg (DE) folgend, wo derartige Konzepte bereits erfolgreich realisiert wurden, bekommen die in den Fußgängerzonen verkehrenden Straßenbahnlinien dann die Haupterschließungsfunktion für die dort befindlichen Kultureinrichtungen, Geschäfte, Gastronomiebetriebe und touristischen Ziele; eine deutliche Aufwertung der davon betroffenen und derzeit durchwegs unbefriedigend gestalteten innerstädtischen Straßenzüge, wie sie auch in den genannten Städten durchwegs festgestellt wurde, ist zu erwarten.
Da für den temporären Westast der Linie 3 der zweigleisige Cityring benötigt wird und dessen Errichtung ab 2006 stattfinden könnte, nach dem derzeit gültigen Zeitplan jedoch 2008 abgeschlossen sein muss, könnte diese Fußgängerzonen-Erweiterung nach entsprechender politischer Beschlussfassung in drei Jahren, 2008, unter Umständen aber auch schon früher zur Umsetzung gelangen.