Es wäre zwar nur ein kurzes, dafür aber das erste Stück Neubaustrecke Richtung Westen geworden: rund 100 m Doppelgleis von der Kreuzung Anichstraße und Bürgerstraße vor der HTL bis zur Einmündung der Kaiser-Josef-Straße hätten heuer im Hochsommer verlegt und eine 70 m lange Haltestelle hätte errichtet werden sollen.
Doch die schon längst überfällige bauliche Gestaltung der Fußgängerzone in der nördlichen Maria-Theresien-Straße, die nach noch immer nicht ganz abgeschlossenen, langandauernden politischen Streitereien heuer endlich in Angriff genommen werden soll, machte eine Zurückstellung dieses Bauloses notwendig: die für den Neubauabschnitt vorgesehenen zeitlichen und möglicherweise auch finanziellen Ressourcen werden nach einem dementsprechenden Stadtsenatsbeschluss dem Bau eines Gleisbogens vom Nordgleis in der Anichstraße auf das Ostgleis in der Bürgerstraße zugeteilt.
Das bedeutet: die Neubaustrecke muss warten, zumal sie auch erst in gut drei Jahren benötigt wird. Dennoch wird man zu Herbstbeginn dort schon eine vollwertige doppelte Gleiskreuzung vorfinden - statt 100 m Neubaustrecke Richtung Westen werden allerdings nur wenige Meter lange Gleisstummel daran erinnern, dass dort in nicht mehr allzu ferner Zukunft die Linie 3 und die Ost-West-Stadtregionalbahn in den Westen der Stadt rollen werden.
Der Bau des Gleisbogens wird erst mit der heuer erfolgenden fußgänger- und tramfreundlichen Umgestaltung der Anichstraße und dem damit einhergehenden Neuverlegen der Gleise in Straßenmitte möglich - mit der bestehenden Gleisanlage wäre der Radius für solch eine Verbindung zu eng gewesen. Der neue Gleisbogen ermöglicht der Linie 3, unter Umfahrung der nördlichen Maria-Theresien-Straße über den Terminal am Innrain zu verkehren. Während der Bauarbeiten in der Fußgängerzone wird sie das auch auf jeden Fall tun. Ob sie dann bis zu ihrer Verlängerung in den Westen permanent diese Strecke befährt, ist noch nicht entschieden, derzeit deutet aber vieles darauf hin.
Ob die Gleisverbindung durch die nördliche Maria-Theresien-Straße mit dem erst vor wenigen Jahren eingebauten Bogen nach Südwesten trotzdem erhalten bleiben kann, ist noch unklar. Mit ihrem Verschwinden könnten auch die Linie 6 und die Museumslinie nicht mehr an diesem zentralen Punkt ihre Fahrgäste aufnehmen und es ginge eine wichtige Umfahrungsmöglichkeit verloren.
Über den Erhalt des Gleises und seine gestalterische Integration in die Fußgängerzone muss schon sehr bald entschieden werden, da die Konstruktion des Kreuzungsbereichs Maria-Theresien-Straße und Anichstraße davon abhängt - falls das Gleis wegkommt, braucht man drei Weichen und eine Gleiskreuzung weniger.