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Graf Dracula fährt Gräf & Stift
Acht O-Busse nach Transsylvanien verkauft
12/21/2004
12/25/2004

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O-Bus-Friedhof
Die ersten abgestellten Hochflur-O-Busse warteten im Sommer auf einem Firmengelände in der Rossau noch auf einen Käufer.

Foto: Manni Schneiderbauer

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Nach längerer Suche ist es nun endlich gelungen, für einen Teil der ausgedienten O-Bus-Flotte einen Käufer zu finden.

So wurden im Dezember 2004 die ersten acht Stück der insgesamt 16 Fahrzeuge umfassenden Hochflur-O-Bus-Serie von Gräf & Stift in zwei Tranchen zu je vier Stück nach Brasov in Rumänien verfrachtet, einer Großstadt mit 284.000 Einwohnern im Herzen Siebenbürgens, wo sie, nur einen Katzensprung entfernt vom Schloß des berühmten Blutsaugers, die Flotte von derzeit 129 Trolleybussen verstärken werden.
Abgewickelt wurde das Geschäft über je einen Zwischenhändler in Österreich und in Rumänen.

Mit diesen Fahrzeugen, damals von den IVB als Neuwagen beschafft, wurde im Jahr 1988 der O-Bus-Betrieb in Innsbruck nach nur 12 Jahren Pause auf einem neuen Netz mit zunächst nur einem Linienast, dem heutigen Ostast der Linie O ins Olympische Dorf, wiedereröffnet. Nach 16 Jahren haben sie nun ausgedient, neue O-Busse werden nicht mehr beschafft, da ja bekanntermaßen anstelle der derzeitigen O-Bus-Linien in den nächsten Jahren weitestgehend neue Straßenbahnstrecken errichtet werden.

In Osteuropa ist man knapp bei Kasse, knapper noch als bei uns, und so leisten dortige Nahverkehrsbetriebe sich meist nur Gebraucht-Fahrzeuge, danach trachtend, diese mit viel Eigeninitiative möglichst lange in fahrbereitem Zustand zu erhalten. Auch ganze Straßenbahnnetze, wie etwa Arad (Rumänien), werden fast ausschließlich mit ausgedienten Trams aus dem "Westen" betrieben.

Die O-Busse können allerdings in Brasov nicht sofort eingesetzt werden. Das dortige Netz wird mit 850 V betrieben, die Elektrik der Innsbrucker Fahrzeuge ist jedoch auf 600 V ausgelegt. Aus diesem Grund müssen nun die noch auf Analogtechnik basierenden Wagensteuerungen entweder angepasst oder durch neue Steuerungen aus rumänischer Produktion ersetzt werden, was für rumänische Verhältnisse sehr kostspielig ist. Original-Teile sind weitestgehend nicht mehr lieferbar, da der Hersteller ABB inzwischen Teil des Bombardier-Konzerns ist.

Brasov, ehemals deutschsprachig und Kronstadt genannt, ist die Geburtsstadt von Peter Maffay und Ion Tiriac. Die städtischen Verkehrsbetriebe Brasovs betreiben ein O-Bus-Netz mit 184,3 km Länge, dazu ein Straßenbahn-Netz mit 13,4 km Länge und ein Busnetz mit 423 km Länge. 26 Trams, 129 O-Busse und 135 Dieselbusse transportierten im Jahr 2003 38 Millionen Fahrgäste.

Das Trolleybusnetz von Brasov nahm 1959 den Betrieb auf. 14 Linien werden derzeit betrieben. Auf einer oder mehreren davon werden schon bald die ehemaligen Innsbrucker O-Busse fahren. strassenbahn.tk hat bereits Kontakte nach Brasov geknüpft und wird bald davon berichten können, wie die Fahrzeuge sich in ihrer neuen Heimat bewähren.

Ein kleiner Teil der restlichen O-Busse dieser Serie bleibt zunächst weiterhin in Innsbruck im Einsatz.


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(ms)

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