Nach der letztjährigen Ankündigung durch die Stadtregierung, 2012 die ersten neuen S-Bahn-Stationen im Stadtgebiet bauen zu wollen, war es in der Öffentlichkeit um dieses Projekt still geworden.

Die teils neu und teils umzubauenden S-Bahn-Stationen Karl-Innerebner-Straße, Höttinger Au, Innrain/WIFI und Messe sind insbesondere dort, wo sie in Zukunft mit den in Bau befindlichen neuen Straßenbahnlinien zusammentreffen, ein essentieller Bestandteil der Innsbrucker Schienennetz-Ausbauoffensive. Einige davon (Völs, Höttinger Au, Rum) wurden auch per Grundsatzbeschluss der Landesregierung vom 30. Jänner 2008 im Entwicklungskonzept für den öffentlichen Verkehr im Zentralraum verankert.

Eine Gemeinderatsanfrage der Innsbrucker Grünen brachte nun etwas mehr Licht in die Sache. Aus der Beantwortung durch Bürgermeisterin Oppitz-Plörer geht hervor, dass Stadt Innsbruck, Land Tirol und ÖBB nach wie vor die Absicht haben, diese Stationen zu errichten.

Bis jetzt existieren dazu eine Machbarkeitsstudie, eine Grobkostenschätzung, eine Untersuchung bezüglich der Verkehrswirksamkeit und Grobplanungen - Detailplanungen existieren allerdings noch nicht.

Im Moment laufen Gespräche über mögliche Finanzierungsmodelle auf Basis eines Beschlusses der Landesregierung vom 14. Dezember 2010, laut dem das Land Tirol, vertreten durch die Abteilung Verkehrsplanung und den VVT, zur infrastrukturellen Attraktivierung des S-Bahn-Systems mit dem Bund und den ÖBB in Verhandlungen einzutreten hatte mit dem Ziel, einen Rahmenvertrag über den Bau neuer S-Bahn-Stationen abzuschließen.

Offen ist allerdings der Zeitrahmen - aus der Anfragebeantwortung geht auch hervor, dass kein konkreter Zeitplan existiert. Aufgrund der notwendigen Vorlaufzeiten kann mit dem Umbau des Bahnhofs Hötting wohl nicht mehr rechtzeitig bis zur Eröffnung der ersten West-Verlängerung der Linie 3 gerechnet werden.

Der Haushalt des Landes Tirol für 2012 wurde am 25. Oktober im Landtag beschlossen. Für den Tram-Ausbau ist darin wie schon in den letzten Jahren die jährliche Rate von 4,985 Mio. Euro enthalten.

Zusammen mit den bereits im Vorjahr im Rahmen des Doppelbudgets 2011/2012 beschlossenen 18,8 Mio. Euro der Stadt Innsbruck ergeben sich für 2012 aus den Haushaltsplänen der beiden Gebietskörperschaften Investitionen in den Tram-Ausbau laut Straßenbahn- und Regionalbahnkonzept in Höhe von 23,785 Mio. Euro.

Unabhängig davon wird in diesem Jahr auch die Verlängerung der Linie 3 in Amras durch die Stadt Innsbruck finanziert, die inklusive der bereits erfolgten Verstärkung des Unterwerks Pradl mit etwa 3 Mio. Euro zu Buche schlägt.

Ein Gemeinderatsantrag der Innsbrucker Grünen in Zusammenarbeit mit der AIN zum Bau eines Rasengleises am zukünftigen Wendebahnhof Höttinger Au wurde am 20. Oktober mehrheitlich angenommen.

Während die Eigentrassen entlang der neuen Schienenachse im Abschnitt Universitätsbrücke bis Technikerstraße durchgehend auch von Bussen befahrbar sein müssen und daher nicht als Rasengleis angelegt werden können, ist zumindest ein kleines Stück Rasengleis im Bereich des Wendebahnhofes unter der Brücke der S5 in der Höttinger Au machbar: das dortige dritte Gleis muss nicht von Straßenfahrzeugen befahren werden. Der Gemeinderatsantrag zielt darauf ab, dass zumindest dieses Gleisstück als Rasengleis ausgeführt wird.

Der Stadtsenat hat nun zu entscheiden, ob die Idee umgesetzt wird.

Ein neues privates Filmprojekt über Innsbrucks Straßenbahn wurde im August von Norbert Himmelsbach, einem Innsbrucker Designer, Hobbyfilmer und -fotografen gestartet.

Drehten sich bisher verfügbare Filme vor allem um Geschichtliches, wird der Fokus des neuen Dokumentarfilms auf dem aktuellen Tramnetz und seiner Infrastruktur liegen und auch ausführliche Blicke hinter die Kulissen des im Wachsen befindlichen modernen Trambetriebes gestatten.

Neben verschiedenen anderen Persönlichkeiten und Institutionen unterstützt auch strassenbahn.tk die Entstehung des Films.

Ein Veröffentlichungsdatum ist bislang noch nicht bekannt.