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O-Bus-Einstellung: Tram-Ausbau nicht gefährdet!
Planungsarbeiten laufen, Zeitplan aber um sechs bis 12 Monate verfehlt
02/18/2007
02/19/2007

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Entgegen anders lautender Meldungen in einigen Lokalmedien werden die O-Busse auf der Linie O nur für kurze Zeit durch Dieselbusse ersetzt; der Ausbau des Straßenbahnnetzes und auch die Stadtbahn Hall-Völs sind aus derzeitiger Sicht nicht gefährdet.

In der Woche vom 19. bis 24. Februar wird die Linie O letztmals mit O-Bussen bedient - drei Stück der elektrisch betriebenen Busse befinden sich nach Auskunft der IVB während dieser Woche noch im Linieneinsatz, sechs Stück sind bereits abgemeldet und ihrer Entwerter und Bordcomputer beraubt.
Am Sonntag, dem 25. Februar kommen sie anläßlich einer Abschiedsfahrt letztmals zum Einsatz, ab Montag, dem 26., nehmen dann neu beschaffte Dieselbusse des Typs Mercedes Citaro NG ihren Platz ein.

Diese vorzeitige Einstellung des O-Bus-Systems - nach einem Beschluss des Gemeinderates hätte erst mit Baubeginn der Straßenbahnlinie O Anfang 2008 der letzte O-Bus fahren sollen - führte in Politik und Medien zu zahlreichen spekulativen Aussagen über eine mögliche Nichtrealisierung des geplanten Straßenbahn-Ausbaues im Rahmen des Regionalbahnkonzepts für den Tiroler Zentralraum.

Nach den Informationen, die strassenbahn.tk vorliegen, besteht aber kein Zweifel an der Umsetzung der Ausbaupläne. Nach wie vor rechtsgültige und bindende Beschlüsse des Gemeinderates und des Landtages sehen den Ausbau der Tram nach einem vorgegebenen Rahmenzeitplan vor, auch ist die Finanzierung der Straßenbahnlinie O und der Stadtbahn nach Hall seit 2004 vertraglich gesichert.

Bautechnisch und stadtplanerisch wurde die Machbarkeit der zukünftigen Ost-West-Durchmesserstrecke, die weitgehend von der Linie O und der Stadtbahn Hall-Völs gemeinsam benutzt werden soll, bereits festgestellt. Die Stadtplanung erarbeitet momentan ästhetische Ausgestaltungsmöglichkeiten der zukünftigen Trasse.
Weiters wird derzeit mittels eines Computersimulationsprogrammes an der fahrplantechnischen Abstimmung zwischen Straßenbahnlinie O und Stadtbahn Hall-Völs gearbeitet. Dabei werden die notwendigen Kreuzungs- und Überholstellen entlang der zentralen Achse ermittelt und die Signalisierung geplant.

Nach Abschluss dieser Arbeiten, spätestens im April, muss der Stadtsenat über die Details der Streckenführung entscheiden: für einige Problemstellen im innerstädtischen Bereich liegen mehrere Trassierungsvarianten vor, weiters müssen an einigen Stellen im Fall der Umsetzung bestimmter Varianten Privatgrundstücke beansprucht werden.

Nach politischer Festsetzung der Trassen kann das Umweltverträglichkeitsprüfverfahren eingeleitet werden. Dank der vorliegenden detaillierten Planungen könnte dieses nach Einschätzung von strassenbahn.tk innerhalb relativ kurzer Zeit abgewickelt werden, was einen Baubeginn der Baustufe 1 des Teilprojekts Ost, also der Straßenbahnstrecken von der Anichstraße über Universitätsbrücke, Höttinger Au, Kranebitter Allee und Technikerstraße in die Peerhofsiedlung und nach Allerheiligen, Mitte bis Ende 2008, also sechs bis 12 Monate nach dem 2004 genannten Baustart, realistisch erscheinen lässt.

Von einer Abkehr vom Straßenbahnausbau kann derzeit weder auf politischer Ebene, noch aufgrund unüberwindbarer Sachzwänge oder wegen Finanzmangels gesprochen werden.

Verkehrsstadtrat Walter Peer dazu zu strassenbahn.tk:
"(...) Es ist unbestritten, dass wir alle gemeinsam am Strang des Ausbaus des Straßenbahnnetzes ziehen werden. (...)"

Mit einer Bekanntgabe der Projektdetails durch Stadt Innsbruck und IVB ist nach Abschluss der derzeit laufenden Simulationen im April, möglicherweise auch bereits im März, zu rechnen.


> Presse-Links
> Info: Tram-Ausbau
> Sonntag, 25. Februar: O-Bus-Abschiedsfahrt
> Diskussion zum Thema "Aktueller Planungsstand bei Stadtbahn, Tram und S-Bahn"



(mps)

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