Am 25. Jänner wurde der Endbericht des Projekts "ZukunftsRaum Tirol" der Öffentlichkeit präsentiert.
Das unter ExpertInnen- und BürgerInnenbeteiligung entstandene 151seitige Papier behandelt Fragen der räumlichen Entwicklung und dient der Landesregierung als strategisches Leitbild für die Landesentwicklung. Es soll künftig die Gesetzgebung in Tirol maßgeblich prägen.
Ein wichtiges Vorhaben darin sind Beschleunigung, Verbesserung und Ausbau des öffentlichen Verkehrs.
strassenbahn.tk hat die wichtigsten, den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr betreffenden Punkte zusammengefaßt.
Besonders bedeutsame Punkte sind in Fettschrift hervorgehoben.
Kurzfristig umzusetzende Maßnahmen
Möglichst umweltschonende Abwicklung des durch neue Vorhaben (größere Siedlungserweiterungen, Gewerbegebiete, touristische Einrichtungen,...) induzierten Verkehrsaufkommens und Berücksichtigung des zusätzlichen Verkehrs bei der Standortwahl, wobei ein hoher Anteil der Verkehrsmittel des "Umweltverbundes" (öffentlicher Verkehr, Fahrrad- und Fußverkehr) am Verkehrsaufkommen angestrebt wird
Ausbau des Angebotes im öffentlichen Personennah- und Regionalverkehrs (ÖPNRV) vor allem in den Verdichtungsräumen und in den Regionen mit intensivem Tourismus; Entwicklung eines adäquaten Angebotes im ÖPNRV zur Mobilitätssicherung auch in den ländlichen Regionen
Möglichst umweltschonende Abwicklung des Verkehrs in den Verdichtungsräumen und in den Regionen mit intensivem Tourismus durch attraktive Alternativen zum MIV, Sicherung der Mobilität ohne eigenes Kfz auch in den ländlichen Regionen mit dem Einsatz flexibler, bedarfsgerechter ÖPNRV-Lösungen
Weitere Verbesserung der ganzjährigen Erreichbarkeit auch peripherer Siedlungsgebiete
Planung, Vernetzung, Optimierung der öffentlichen Verkehrsmittel
Die ÖPNRV-Planung erfolgt Verkehrsträger übergreifend und flächendeckend, angepasst an den Bedarf
Zur Stärkung des Bewusstseins in der Bevölkerung werden regionale ÖPNRV-Marken kreiert
Die Informationsmedien an Haltestellen, in Bahnhöfen, in Fahrzeugen und in den Medien werden modern und kundengerecht gestaltet
Das Tarifmodell wird landes- und bundesweit entwickelt und so gestaltet, dass gegenüber dem PKW ein echter und wahrnehmbarer Kostenvorteil gegeben ist
Die Pünktlichkeit wird durch Qualitätssicherungssysteme erhöht, die Abstimmung zwischen den einzelnen Verkehrsmitteln wird durch Taktsysteme verbessert
Im Verdichtungsraum Innsbruck werden Durchmesserlinien eingerichtet
Bei der Fahrplangestaltung wird auf den Einkaufs- und Freizeitverkehr verstärkt Bedacht
genommen
Die Schnittstellen zwischen den Systemen des ÖPNRV und des motorisierten Individualverkehrs
werden weiter ausgebaut (z.B. Park&Ride, Bike&Ride)
Für den Zentralraum wird eine Regionalbahn realisiert
Im Inntal wird ein leistungsfähiger Schienenverkehr nach S-Bahn-Vorbild eingerichtet
Der ÖPNRV wird durch privilegierte Fahrspuren und optimierte Signalsteuerung deutlich beschleunigt
Maßnahmen im Zentralraum Innsbruck
Die Verringerung der Verkehrsprobleme wird primär durch den vorrangigen Ausbau des öffentlichen Verkehrs erreicht. Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in den Verdichtungsräumen des Inntals wird ein leistungsfähiger Schnellbahn-Verkehr. Speziell im Verdichtungsraum Innsbruck erleichtern ÖV-Durchmesserlinien und die neue Regionalbahn die Abwicklung der großen Pendlerströme.
In den Verdichtungsräumen ist dem ÖPNRV gegenüber dem MIV klar der Vorrang einzuräumen. Dies erfordert auch die Priorisierung des ÖPNRV in der Aufteilung der verfügbaren Verkehrsflächen (Einrichtung von Busfahrstreifen, Schaffung selbständiger Gleiskörper für Straßen- und Regionalbahnen) und in der Verkehrsorganisation (Beeinflussung von Verkehrslichtsignalanlagen entsprechend den Erfordernissen des ÖPNRV)
Zahlreiche weitere Themenbereiche streifen ebenfalls den öffentlichen Verkehr. Beispielsweise sollen bei Errichtung neuer Siedlungen, Industrie- oder Gewerbegebiete ÖPNV-Anbindungen bereits von Anfang an verpflichtend mit bedacht werden und bei Eröffnung schon zur Verfügung stehen - eine langjährige Forderung von UmweltschützerInnen, Verkehrs- und RaumplanerInnen wäre damit erfüllt.
Die Landesregierung wird sich in den nächsten Wochen mit der konkreten Umsetzung des Leitbildes befassen.